Frauen, die regelmäßig Obst essen, werden schneller schwanger. Das behaupten Forscher der Universität Adelaide in Australien.

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Adelaide – Frauen, die Obst meiden und viel Fastfood essen, brauchen einer Studie zufolge länger, um schwanger zu werden. Es sei für diese Frauen unwahrscheinlicher, innerhalb eines Jahres gewollt schwanger zu werden, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie im Fachblatt "Human Reproduction".

Durch eine Ernährungsweise, die praktisch kein Obst enthalte, werde die Empfängnis im Schnitt um zwei Wochen verzögert im Vergleich zu einer Ernährung, die mindestens drei Portionen Obst pro Tag enthalte. Frauen, die mindestens viermal pro Woche Fastfood konsumierten, benötigen im Vergleich zu Frauen, die auf solches Essen komplett verzichteten, einen Monat länger, um schwanger zu werden.

Für die Studie wurden insgesamt 5.598 Frauen in Australien, Neuseeland, Großbritannien und Irland zu ihrer Ernährung befragt. "Die Erkenntnisse zeigen, dass eine gute Ernährungsweise mit Obst und die Reduzierung von Fastfood die Fruchtbarkeit erhöhen und die Zeit, schwanger zu werden, verkürzt", erklärt Studienautorin Claire Roberts von der Universität Adelaide in Australien.

Mängel der Studie

Zusätzlich stellten die Forscher fest, dass Frauen, die nur wenig Obst aßen, ein leicht erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit hatten. Im Vergleich zur Kontrollgruppe stieg die Wahrscheinlichkeit von acht auf zwölf Prozent. Wer viermal oder häufiger pro Woche Fastfood zu sich nahm, hatte mit 16 Prozent ein doppelt so hohes Unfruchtbarkeitsrisiko wie die Vergleichsgruppe. Mögliche andere Einflussfaktoren wie erhöhter Body-Mass-Index (BMI) Alter, Rauchen und Alkoholkonsum wurde den Studienautoren zufolge berücksichtigt.

Da es sich um eine retrospektive Beobachtungsstudie handelt, können aber keine Kausalschlüsse gezogen werden, betonen die Forscher. Zudem sei nur eine begrenzte Auswahl an Lebensmitteln abgefragt worden, Informationen über die Ernährung der Väter wurden gar nicht erhoben. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich andere Faktoren – die unberücksichtigt geblieben sind – auch auf die Fertilität auswirken.

Frühere Studien zu Schwangerschaft und Ernährung konzentrierten sich vor allem auf die Ernährungsweise von Frauen, bei denen Unfruchtbarkeit diagnostiziert wurde. Die Auswirkungen der Ernährungsweise von Frauen vor der Empfängnis wurden den Autoren zufolge bislang kaum wissenschaftlich untersucht. (red, APA, AFP, 4.5.2018)