FPÖ-Spots wären nur in modifizierter Form gezeigt worden, meint das Megaplex.

Foto: megaplex

Linz – Das Hollywood Megaplex hat die Kritik der oberösterreichischen Freiheitlichen an seiner Ablehnung, einen Kinospot der FPÖ-Jugend abzuspielen, am Donnerstag zurückgewiesen. Die Betreiber versicherten, sie hätten den Spot gerne eingesetzt, aber nicht in der Form.

Der auch im Internet gezeigte Spot als Teil einer Kampagne der jungen Blauen unter dem Motto "Jugend fördern statt Zuwanderung fordern" hat als Aufhänger den Fachkräftemangel. "Zuwanderung sollte das Problem lösen", sagt der Sprecher. "Doch die von Rot-Grün erwünschten Fachkräfte schufen neue Probleme." Dazu ist eine vermummte Person zu sehen, die sich im Dunklen mit einem Brecheisen einem in einer Tiefgarage abgestellten Auto nähert. Demgegenüber folgen Aufnahmen eines Automechanikers bei seiner Arbeit und die Feststellung "Österreich braucht echte Fachkräfte!" sowie abschließend der Kampagnentitel "Jugend fördern statt Zuwanderung fordern".

"Einseitige Meinungsdiktatur"

Weil sich zwei große Kinoketten in Oberösterreich weigern, diesen Spot zu spielen, äußerte der Landesobmann der Freiheitlichen Jugend, Bundesrat Michael Raml Mittwochnachmittag die Vermutung, dass sich die Kinobetreiber vor Aufschreien und Boykotten durch linke Organisationen derart fürchten, "dass sie einer einseitigen Meinungsdiktatur von vornherein nachgeben". Der Landesparteisekretär der FPÖ Oberösterreich Erwin Schreiner fragte: "Wird hier mit zweierlei Maß die Meinungsfreiheit gemessen?"

Für das Hollywood Megaplex stellten Ingrid und Heinz Hueber am Donnerstag in einer der APA übermittelten schriftlichen Stellungnahme fest: "Mein Mann und ich sind absolut dafür, dass jugendliche Fachkräfte gefördert werden. Daher hätten wir natürlich sehr gerne den Spot eingesetzt, haben aber gebeten, dass die kurze Szene (mit Brecheisen), bei der impliziert wird, dass "alle" Ausländer Einbrecher sind, entfernt wird. Jeder junge Mensch, der unsere Sprache lernt und sich integriert, ist doch herzlich willkommen. Auch wir beschäftigen in unseren Betrieben tüchtige Mitarbeiter mit Migrationshintergrund." (APA, 10.5.2018)