Der designierte Wiener Bürgermeister Michael Ludwig präsentiert sein neues Team am Montag.

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Wien – Mitte April war es für den künftigen Wiener Bürgermeister Michael Ludwig noch "nicht in Stein gemeißelt". Jetzt ist für den Landeschef der SPÖ eine Geschlechterparität in seinem neuen Team doch fix. "Das strebe ich an", sagte Ludwig am Freitag beim Genussfestival im Stadtpark. Auf Nachfrage, ob damit weiter drei SPÖ-Stadträtinnen im Stadtsenat vertreten seien, meinte Ludwig: "Das wäre meine Vorstellung."

Sein neues Team wird Ludwig am Montagvormittag den roten Parteigremien vorschlagen und danach öffentlich präsentieren. Bei den Gremiensitzungen selbst werden die Neuen nicht vorgestellt. Noch bis Samstag sollen laut Ludwig "die letzten Gespräche" geführt werden. "Bis jetzt ist es mir gelungen, diese ausschließlich für mich zu behalten", sagte der Noch-Wohnbaustadtrat.

Auch Brauner-Ablöse sicher

Fix ist, dass es neue Chefs in den Ressorts Gesundheit und Soziales, Kultur sowie Wohnbau geben wird. Als Gesundheits- und Sozialstadtrat soll Peter Hacker, Chef des Fonds Soziales Wien (FSW) in die Stadtregierung wechseln. Hacker wollte auf STANDARD-Anfrage diese Informationen nicht kommentieren und verwies auf die Präsentation am Montag. "Da wird man sich noch gedulden müssen", sagte er.

Als Nachfolgerin von Andreas Mailath-Pokorny wurde zuletzt Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds für die Opfer des Nationalsozialismus, am öftesten genannt. Gemeinderätin Kathrin Gaal soll gute Chancen auf das Wohnbauressort haben.

Als ebenso sicher gilt, dass Finanzstadträtin Renate Brauner dem neuen Team nicht mehr angehören wird. Wien-Holding-Chef Peter Hanke könnte nachfolgen. Die Stadträte Ulli Sima und Jürgen Czernohorszky dürften bleiben, Landtagspräsident Harry Kopietz hingegen ebenfalls abgelöst werden. Sollte dem so sein, wie Ludwig am Freitag kryptisch anmerkte, wird auch Kopietz' Nachfolge am Montag präsentiert.

Oxonitsch bleibt länger als angekündigt

Nach der Rücktrittsankündigung von SPÖ-Klubchef Christian Oxonitsch für Mitte Mai wird dieser nun doch länger als geplant bleiben. Ludwig hat ihn gebeten, die Wahl des Bürgermeisters und der Stadtregierung am 24. Mai im Gemeinderat noch als Klubchef zu begleiten. Direkt danach werde Oxonitsch übergeben, sagte ein Sprecher des SPÖ-Klubs dem STANDARD. Spekulationen über vorgezogene Neuwahlen in Wien wies Ludwig am Freitag erneut zurück. Diese seien "kein Thema". (David Krutzler, 11.5.2018)