NSA-Chef Paul Nakasone.

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Die öffentliche Vorstellung erfolgte via Twitter. Dort begrüßte die National Security Agency (NSA) ihren neuen Chef mit einem zackigen "#Hooah, sir!". Der 55-jährige Vier-Sterne-General Paul Nakasone wurde am 4. Mai zum Direktor des US-Geheimdienstes ernannt und steht nun vor der Herausforderung, die NSA wieder zu altem Glanz zu bringen.

Durch die Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden im Juni 2013 ist diese weltweit in Verruf geraten, und auch in den beiden vergangenen Jahren hat sie kein vertrauenswürdiges Bild abgeliefert. Während des US-Präsidentschaftswahlkampfes wurde der Geheimdienst von russischen Hackern vorgeführt, als sie E-Mails der US-Demokraten stahlen und so Donald Trump Munition im Wahlkampf lieferten. Damit zeigten sie auf, wie verwundbar der Cyberraum der USA ist – jener Ort, den die NSA zu schützen und zu verteidigen hat.

So stellte die NSA ihren neuen Chef vor.

Zusätzlich gelangten weiterhin geheime Informationen der NSA an die Öffentlichkeit. Besonders blamabel war der Diebstahl von Software, mit der fremde Rechner einfach gekapert werden können. Diese Cyberwaffen gelangten in die Hände von Kriminellen und staatlichen Hackern aus Nordkorea, die diese nutzten, um den Erpressungstrojaner "Wannacry" durch das Netz zu schicken. Der virtuelle Schädling richtete weltweit Schäden in Millionenhöhe an und legte auch IT-Systeme von Krankenhäusern lahm. Gleichzeitig weitete der Geheimdienst sein globales Überwachungsprogramm massiv aus. Noch nie sammelte er so viele Daten wie in diesen Tagen.

Vater arbeitete gegen die Japaner

Paul Nakasone trat die Nachfolge von Michael Rogers an, der am Ende der Amtszeit von Präsident Barack Obama in Ungnade fiel, da er kaum Erfolge im Kampf gegen den Terrorismus vorweisen konnte. Wie es sich für einen Geheimdienstmann gehört, ist über den neuen NSA-Chef wenig Privates bekannt: Er wuchs in Minnesota auf, ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Seine Großeltern stammten aus Japan. Ein Umstand, der seinen Vater, Edwin M. Nakasone, zum US-Agenten werden ließ, der während des Zweiten Weltkrieges für den militärischen Geheimdienst arbeitete.

Seit Paul Nakasone 1986 der US-Armee beigetreten ist, hat er eine steile Karriere hingelegt. Er gilt als ein erfahrener Cyberkrieger, der sich besonders bei der Bekämpfung des "Islamischen Staates" im Netz Sporen verdiente. Als Direktor der NSA ist er auch für die Kriegsführung im Netz zuständig. (Markus Sulzbacher, 15.5.2018)