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Der Mann hatte keine Chance: Ein rund 300 Kilogramm schwerer Brocken traf ihn am Oberkörper.
Foto: AP/Ciro Fusco/ANSA

Rom – Archäologen haben bei Ausgrabungen in Pompeji das Skelett eines Mannes entdeckt, der auf der Flucht vor dem Ausbruch des Vesuvs von einem rund 300 Kilogramm schweren Stein erschlagen worden ist. Der geschäftsführende italienische Kulturminister Dario Franceschini sprach am Dienstag von einem "unglaublichen Fund".

Von Felsbrocken enthauptet

Das Opfer sei ein etwa 35 Jahre alter Mann, der offensichtlich eine Gehbehinderung hatte und sich wahrscheinlich deshalb nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, als es zum Vulkanausbruch kam. Er wurde von dem Stein, vermutlich ursprünglich ein Teil eines nahen Gebäudes, regelrecht enthauptet, stellten die Archäologen bei den Ausgrabungen fest. "Es handelt sich um einen außerordentlichen und dramatischen Fund", berichtete der Direktor des archäologischen Parks von Pompeji, Massimo Osanna, laut Medienangaben.

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Erste Untersuchungen zeigten: Der 35-Jähriger litt an einer Knocheninfektion am Bein und dürfte daher wohl gehinkt haben.
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"Wir haben das Skelett an einem Ort gefunden, wo sich vermutlich ein Brunnen befand", berichtete Osanna. Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass der Mann an einer Knocheninfektion litt und deshalb wohl hinkte. "Der arme Mann muss alles versucht haben, um zu flüchten. Doch er hat es nicht geschafft. Ein riesiger Stein hat ihn am Oberkörper getroffen und ihn enthauptet", berichtete Osanna.

Gipsabdruck eines Rennpferdes

Immer wieder machen Archäologen spektakuläre Funde am Ort der antiken Stadt, die unter einer Ascheschicht begraben und somit weitgehend konserviert wurde. Die Stätte zieht Jahr für Jahr Millionen von Touristen an. Zuletzt waren Überreste eines Rennpferdes gefunden worden, das beim Ausbruch des Vesuvs 79 unserer Zeitrechnung verschüttet wurde. Erstmals sei mit einem plastischen Gipsabdruck der komplette Körper des Tieres nachgeformt worden, teilte die Ausgrabungsstätte vergangene Woche mit. Dafür wurde der Hohlraum, den das Tier in dem erhärteten Gestein hinterlassen hat, mit Gips ausgefüllt. (APA, red, 30.5.2018)