Seit Mai gab es sieben Hasenpest-Fälle südlich der Stadt Salzburg.

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Im Süden der Stadt Salzburg grassiert seit wenigen Wochen die Hasenpest, auch Tularämie genannt. Nachdem bei sieben toten Hasen die Infektionskrankheit nachgewiesen wurde, haben sich auch zwei Jäger inzwischen mit der Krankheit angesteckt, berichtete nun der ORF Salzburg. Die Männer mussten mit Antibiotika behandelt werden.

Die beiden Jäger haben dem Bericht zufolge Ende März im Halleiner Stadtteil Rif einen toten Hasen gefunden und untersucht. Dabei dürfte es zur Infektion gekommen sein, denn bereits am Tag danach bekamen die beiden Männer Fieber und Gliederschmerzen. Nach einer Behandlung mit Antibiotika klangen die Symptome ab, ein anschließender Bluttest ergab, dass sie sich mit dem Erreger der Hasenpest infiziert hatten.

Alleine seit Anfang des Vormonats seien sieben tote Hasen mit der Krankheit gefunden worden. "Das sind gleich viele Fälle wie in den vergangenen fünf Jahren in ganz Österreich", sagt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl zur APA. Zurzeit ist seinen Angaben zufolge die Seuche auf den Raum im Süden der Stadt Salzburg, Anif, Grödig und den nördlichen Tennengau begrenzt.

Übertragung durch Hautwunden

Tularämie ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst wird. Übertragen werden die Bakterien durch Schmierinfektion vor allem unter Hasen selbst, eine Ansteckung könnte aber auch über Stechmücken erfolgen. Infizierte Hasen verlieren das Fluchtverhalten und werden apathisch, sie verenden innerhalb von sieben bis zehn Tagen, so Schöchl. Eine Impfung oder Bekämpfung gebe es nicht, die Seuche verebbe, wenn mehr Tiere verenden und es dadurch nicht mehr zur Übertragung kommt. Ein typisches Symptom sei bei den Tieren eine stark vergrößerte Milz.

Die Übertragung auf Menschen erfolgt laut Schöchl etwa durch kleine Hautwunden, wobei schon eine kleine Anzahl an Bakterien ausreiche. So dürfte es auch bei den Jägern im Tennengau gewesen sein. Einer der beiden Jäger sagte, er werde künftig Hasen nur mehr mit Handschuhen und Mundschutz untersuchen. Unbehandelt kann die Erkrankung zu sehr schweren Verläufen führen und tödlich enden. (APA, 7.6.2018)