Lima – Zahlreiche Kulturen in Altamerika suchten ihre Götter durch Menschenopfer wohlwollend zu stimmen. Archäologische Belege, Augenzeugenberichte und bildliche Darstellungen solcher Praktiken wurden unter anderem für die Azteken und die Inka nachgewiesen, doch auch kleinere Völker des heutigen Lateinamerika töteten Menschen für ihre Götter.

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Ein entsprechendes Beispiel haben nun Archäologen um Gabriel Prieto Burmester vom Huanchaco Archaeological Program in Peru freigelegt. Die Wissenschafter entdeckten die Überreste von mehr als 50 Kindern, die bei Opferritualen von Ureinwohnern vor über einem halben Jahrtausend getötet worden sind. Bisher wurden in der Nähe der Küstenstadt Trujillo die Gebeine von 56 Kindern im Alter zwischen sechs und 14 Jahren ausgegraben, erklärte Prieto Burmester.

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Die Kinder und Jugendlichen waren in wollene Hemden eingewickelt und in Richtung des Meers aufgebahrt. Die Opferrituale an den Kindern seien von Angehörigen der Chimu-Kultur ausgeführt worden, noch bevor die Europäer 1492 Südamerika entdeckten. Bei der Untersuchung des Funds von Anfang Mai habe sich gezeigt, dass die Kinder mit einem Schnitt in die Brust getötet wurden.

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Nur einen Kilometer von der Fundstätte entfernt war bereits zuvor ein Massengrab von mehr als 140 bei Opferritualen getöteten Kindern entdeckt worden. In der Gegend wurden offenbar "massive Kinderopfer während der Chimu-Kultur ausgeführt", sagte Prieto Burmester. Er gehe allerdings davon aus, dass die Opferzahl in der neuen Fundstätte noch beträchtlich höher liegen werde. (red, APA, 11.5.2018)

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