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Luxemburg/Athen – Deutschland ist ein großer Profiteur der Milliardenhilfen zur Rettung Griechenlands und hat seit dem Jahr 2010 insgesamt rund 2,9 Milliarden Euro an Zinsgewinnen verdient. Das geht aus einer Antwort der deutschen Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Die Euro-Finanzminister beraten heute, Donnerstag, in Luxemburg über den Abschluss der Hilfen für das hochverschuldete Griechenland. Entschieden werden soll über die letzte Rate aus dem seit 2015 laufenden dritten Rettungsprogramm sowie über mögliche weitere Schuldenerleichterungen für den Krisenstaat.

Zur Debatte stehen die Streckung oder der Rückkauf von Krediten sowie ein Finanzpolster für den Schuldendienst der nächsten Jahre.

Griechenland war seit 2010 auf Unterstützung der europäischen Partner und des Internationalen Währungsfonds angewiesen. Als Gegenleistung für vergünstigte Kredite in Höhe von knapp 274 Milliarden Euro musste das Land Sparprogramme und Strukturreformen auflegen. Nach Angaben der EU-Kommission wurden allein in den vergangenen drei Jahren 450 Einzelmaßnahmen durchgesetzt.

Inzwischen verzeichnet Griechenland wieder Wirtschaftswachstum und Haushaltsüberschüsse, wenn man den Schuldendienst ausklammert. Doch ist immer noch jeder Fünfte arbeitslos und die staatliche Verschuldung liegt bei etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung. Ab August will Athen wieder reguläre Kredite am Finanzmarkt aufnehmen. (APA, 21.6.2018)