Der tägliche Anblick auf Wiens Straßen zu den Stoßzeiten: Staus und zähflüssiger Verkehr.

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Auch im öffentlichen Netz kommen sich zu den Spitzenzeiten die Fahrgäste (unfreiwillig) näher.

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Zeit, Geld und oft auch viel Geduld wird den Pendlerinnen und Pendlern täglich bei der Fahrt vom Wohnort zur Arbeit und wieder zurück abverlangt. Wer mit dem Auto fährt, muss mit einem Stau und oft langer Parkplatzsuche rechnen. Um Stoßzeiten zu umgehen, fahren viele Menschen schon sehr früh zur Arbeit. Wenn es dennoch einmal staut, heißt es Nerven bewahren. Pünktlich in der Arbeit zu sein oder bei einem wichtigen Termin, das wird dann nicht mehr möglich sein.

Dennoch ist das Pendeln mit dem Auto für viele alternativlos – gerade in Gegenden, die keinen guten Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz haben. Mehrmaliges Umsteigen, das viel Zeit und genaues Timing braucht, ist für viele Menschen nicht sehr attraktiv. Sind die Öffis auch noch regelmäßig überfüllt, zieht man doch das eigene Auto vor.

260.000 Menschen pendeln täglich nach Wien, der Großteil aus Niederösterreich (188.000) und dem Burgenland (25.200), und 480.000 Wienerinnen und Wiener pendeln innerhalb der Stadt. Dem gegenüber stehen 90.000 Wienerinnen und Wiener, die aus der Stadt hinaus pendeln. Die Verkehrsmenge aller Einfahrtskorridore nach Wien verteilt sich über den gesamten Tag zu 26 Prozent auf öffentliche Verkehrsmittel und zu 74 Prozent auf den motorisierten Individualverkehr. Zu den Morgenstunden überqueren zwischen fünf und neun Uhr 38 Prozent mit Öffis und 62 Prozent mit motorisiertem Individualverkehr die Stadtgrenze, so der Bericht von 2014 der Planungsgemeinschaft Ost im Auftrag der niederösterreichischen Landesregierung.

Ostregionticket und Kapazitätsgrenzen

Nachdem die Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou mit dem Vorschlag einer Citymaut beim roten Koalitionspartner abgeblitzt war, wurde vonseiten der Wiener SPÖ ein Ostregionticket ins Gespräch gebracht, das für Vassilakou eine akzeptable Alternative zur Citymaut wäre. Für Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) ist das Ostregionticket allerdings keine Alternative, da das Öffinetz jetzt schon an den Kapazitätsgrenzen sei. Userin "ninagluck" pendelt und sieht Niederösterreich in der Pflicht:

Für User "Kreidetafel" ist das Ticket keine schlechte Idee, er sieht aber auch Knackpunkte, etwa extrem überfüllte Züge:

User "Septimus Servatius Swoboda" nutzt vorzugsweise die Öffis, er hat eine klare Pro-und-Kontra-Liste der jeweiligen Transportmöglichkeiten:

Was spricht für das Auto, was für die Öffis?

Was heißt es für Sie als Pendlerin und Pendler, sich täglich in das Auto oder die Öffis zu setzen, um zur Arbeit zu kommen? Wie viel Zeit nimmt die Fahrt zur Arbeit und wieder nach Hause tatsächlich in Anspruch? Wie hoch sind die Kosten, und was wären Sie bereit zu zahlen, um auf Öffis umzusteigen? Erzählen Sie im Forum von Ihrem täglichen Arbeitsweg! (haju, 10.7.2018)