Paris/Kairo – Gut zwei Jahre nach dem Absturz eines Egyptair-Flugzeugs ins Mittelmeer gehen französische Flugunfallexperten von einem Feuer an Bord aus. Die Untersuchungsbehörde BEA teilte am Freitag mit, dass sie die Hypothese bevorzuge, dass ein Brand im Cockpit des Airbus A320 ausgebrochen sei. Dieser habe sich schnell ausgebreitet und zum Verlust der Kontrolle über die Maschine geführt.

Die BEA machte damit Differenzen mit den ägyptischen Behörden deutlich, die den Fund von Sprengstoffspuren gemeldet hatten.

Das Flugzeug war am 19. Mai 2016 auf dem Flug von Paris nach Kairo mit 66 Menschen an Bord ins östliche Mittelmeer gestürzt. Bei dem Unglück waren alle Insassen gestorben, darunter auch 15 Franzosen. Auswertungen von Flugschreiberdaten hatten ergeben, dass sich in einer der Toiletten und im Bereich der Bordelektronik Feuer ausgebreitet hatte.

Sprengstoffrückstände

Die ägyptisch geleitete Untersuchungskommission hatte im Dezember 2016 mitgeteilt, dass Rückstände von Sprengstoff an menschlichen Überresten gefunden worden seien. Laut BEA wurde das Dossier daraufhin an die ägyptische Generalstaatsanwaltschaft übergeben, die von einem böswilligen Akt ausgehe.

Die französische Flugunfall-Untersuchungsbehörde hob hervor, dass ihr ägyptisches Gegenstück keinen Abschlussbericht veröffentlicht habe, bei dem die Franzosen ihre Meinungsverschiedenheiten darlegen könnten. Sie forderten nun "im Interesse der Luftverkehrssicherheit", die Untersuchungen zur Feuer-Hypothese fortzusetzen. (APA, 6.7.2018)