Sein 40-jähriges Bestehen feierte der Flohmarkt am Naschmarkt im Vorjahr. Nicht alle haben mit der "Veranstaltung" ihre helle Freude.

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Wien – Der Flohmarkt am Naschmarkt in Wien soll künftig früher zusperren, berichten der ORF und der "Kurier". Hintergrund ist unter anderem der Ärger über den Müll, der nach Flohmarktschluss liegen bleibt. Vor allem Standler ohne Platzkarte, die nach deren Zusammeräumen die frei gewordenen Plätze beziehen würden, seien dafür verantwortlich, beklagt eine von "Wien heute" befragte Standlerin.

"Wir haben jetzt überlegt, dass wir den Flohmarkt um einiges verkürzen, damit eben danach keiner mehr einen Flohmarktplatz schwarz beziehen kann", sagt der Sprecher des Marktamts, Alexander Hengl, zu "Wien heute".

Neue Marktordnung

Die neue Marktordnung, die ab Oktober in Kraft treten soll, sieht ebenfalls kürzere Öffnungszeiten für den Flohmarkt am Naschmarkt vor. Derzeit ist sie in Begutachtung. "Wenn das tatsächlich durchgeht, wie wir uns das vorstellen, wird er von 6.30 Uhr bis 14 Uhr offen haben dürfen, bis 15 Uhr muss dann alles weggeräumt sein, und dann sollte das Müllproblem auf alle Fälle ein um einiges Kleineres sein", so Hengl.

Zu wenige Kontrollen

Dass die Stadt die Müllproblematik mit früheren Schlusszeiten in den Griff bekommt, bezweifelt FPÖ-Bezirksparteiobmann Leo Kohlbauer in einer Aussendung. Jeden Samstag würden umliegende Unternehmer, Anrainer und Touristen mit Mistbergen und Sperrmüll konfrontiert, für die kostspielige Entsorgung müsse der Steuerzahler herhalten, so Kohlbauer. Er ortet zu wenig Kontrollen durch das Marktamt: "Ab 14 Uhr ist das Büro am Naschmarkt einfach nicht mehr besetzt. Der Sicherheitsdienst ist ausschließlich damit beschäftigt, dass niemand die MA 48 bei ihren Aufräumarbeiten behindert."

Der freiheitliche Politiker begrüßt den Vorschlag einiger Marktstandler, eine Art Müllkaution einzuheben. (red, 8.7.2018)