Horst Seehofer fand es bemerkenswert, dass ausgerechnet an seinem 69. Geburtstag 69 Afghanen abgeschoben wurden.

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Berlin – Horst Seehofer ist Genugtuung anzusehen, die ihm seine Vollzugsbeamten ermöglicht haben: "Das liegt weit über dem, was bisher üblich war", sagt er. "Das war von mir nicht so bestellt." Grund der Äußerungen ist die Abschiebung von Afghanen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde, in ihre Heimat – und ein zahlenmäßiger Zufall. Konkret: "Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden", wie Seehofer in einer Statistik zum 4. Juli bemerkt. Bisher habe man üblicherweise nur zehn auf einmal dorthin geflogen.

Die Aussagen, die am Rande der Vorstellung des "Masterplans Migration" fielen, sorgten im Internet schnell für Kritik. Dort wurde Seehofer Zynismus vorgeworfen, weil er sich über die Abschiebung junger Männer in ein Kriegsgebiet erheitere. Hintergrund ist aber auch ein ungewöhnlich großer Abschiebeflug in der vergangenen Woche. Die 69 Personen sind weit über jener Zahl, die Deutschland ansonsten zugleich außer Landes bringt. Das hatte auch bei den Behörden in Kabul für Ärger gesorgt – weshalb der Flug überhaupt in der Pressekonferenz erwähnt wurde. (red, 10.7.2018)