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Es ist ein Flickwerk aus vielen kleinen Vereinen, die feministisch engagierte Arbeit leisten – teilweise bereits seit den 1970er-Jahren. Vielen droht jetzt allerdings das Aus.

Foto: AP/Luis Hidalgo

Es sind oft kleine Summen, für die Arbeit der betroffenen Vereine können sie aber entscheidend für deren Arbeit sein. Das Frauenministerium hat vielen feministischen Organisationen für das kommende Jahr die Fördergelder gestrichen. 5.500 Euro waren es etwa beim Verein One Billion Rising, der Aktionen gegen Gewalt in der Öffentlichkeit organisiert, die feministische Publikation "L'Homme" muss mit 5.000 Euro beziehungsweise 20 Prozent weniger Budget auskommen, beim Verein Frauensolidarität sind es 22.000 Euro weniger, und das Filmfestival für Frauen "Tricky Women" kämpft mit einer Kürzung von 10.000 Euro. Betroffen sind auch Organisationen, die teilweise bereits seit den 1970ern feministische Arbeit leisten.

In einer gemeinsamen Aussendung der betroffenen Vereine heißt es, noch weitere Vereine seien betroffen. Weil Informationen über Kürzungen aber erst mündlich ausgesprochen wurden, würden diese noch nicht an die Öffentlichkeit gehen. Frauenring-Chefin Klaudia Frieben spricht sogar davon, dass Vereine keine öffentliche Kritik mehr an der Regierungspolitik aus Sorge vor Kürzungen üben würden.

Hier die Namen der Vereine, die in den letzten sieben bis acht Monaten von Budgetkürzungen und/oder gänzlicher Streichung der Förderung in Kenntnis gesetzt wurden. Die Liste wird laufend aktualisiert.

  • an.schläge – das feministische Magazin: 23.000 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium.
  • Frauenfilmfestival Tricky Women: 10.000 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauen- und Bildungsministerium.
  • Verein Autonome Frauenhäuser: 6.000 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium.
  • Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern: 30.000 Euro weniger, Kürzung durch das Frauenministerium
  • Österreichischer Frauenring, Dachorganisation Österreichischer Frauenverein: 7.980 Euro, Kürzung durch das Frauenministerium
  • Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik: 12.000 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium
  • Frauensolidarität; Zeitschrift, Bibliothek, Veranstaltungen: 22.000 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium
  • Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft (AEP). Der Familienberatung des AEP wurden circa 3.700 Euro gekürzt, der Frauenbibliothek rund 1.800 Euro, Kürzungen durch das Frauenministerium
  • One Billion Rising Austria, Für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen: 5.500 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium
  • "L'Homme", Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft: 5.000 weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium
  • Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen-Vereinigung (ÖBV): 8.240 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium
  • Verein Fiftitu%, Beratung für Künstler*innen und kulturschaffende Frauen*: 16.400 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenreferat des Landes Oberösterreich
  • Maiz – autonomes Zentrum von & für Migrantinnen: 42.000 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenreferat des Landes Oberösterreich. (Beate Hausbichler, 25.7.2018)