Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) meint, dass man von 150 Euro monatlich leben kann.

Foto: Sozialministerin Beater Hartinger-Klein (FPÖ)

Ob man mit 150 Euro im Monat leben kann (wenn die Wohnung gestellt wird)? Natürlich geht das, allerdings nur, wenn man sich zusätzlich auf die Straße setzt und "Bitteee, dankeee, alles Guteee ..." vor sich hin leiert.

Über so etwas sollte man gar nicht diskutieren müssen, wenn nicht die inzwischen legendäre Sozialministerin Beate Hartinger-Klein dies allen Ernstes im Fernsehen erklärt hätte (im Zusammenhang mit der Kürzung der Mindestsicherung).

Angesichts ihrer sonstigen Auftritte – vor allem in einem denkwürdigen "ZiB 2"-Geschwurbel – werden Erinnerungen an eine andere FPÖ-Sozialministerin wach, nämlich Elisabeth Sickl in der ersten schwarz-blauen Koalition von 2000 bis 2006. Sie hielt damals allerdings nur von Februar bis Oktober 2000 durch, ehe sie wegen monumentaler Überforderung gehen musste.

Dass die FPÖ Schwierigkeiten hat, anspruchsvolle Positionen kompetent zu besetzen, ist keine Neuigkeit; verwunderlich ist aber doch das Ausmaß der fröhlichen Ahnungslosigkeit, mit der Minister auftreten und agieren dürfen.

Als die FPÖ eine Fünf-Prozent-Partei war, konnte man den Mangel an ministrablen Leuten noch verstehen. Die Basis war einfach zu klein. Aber nun hält sie seit fast 20 Jahren bei über 25 Prozent – und hat immer noch kein Personal. Wenn das personelle Reservoir einer Partei so dürftig ist, hilft auch keine Message-Control. (Hans Rauscher, 27.7.2018)