Während es in der Politik derzeit eher Richtung Mehrarbeit geht, denkt die Post über die Viertagewoche nach.

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Wien – Vier Tage pro Woche arbeiten: Davon können die meisten Beschäftigten nur träumen. In Oberösterreich ist dies seit Juni für die Mitarbeiter des Viersternehotels Aviva im Mühlviertel Realität. Die Angestellten kommen mit vier Tagen auf 40 Wochenstunden und haben danach drei Tage hintereinander frei – das Gehalt bleibt also gleich.

Eine andere Variante wählte die oberösterreichische Onlinemarketingfirma E-Magnetix. Dort startet man – wie berichtet – ab Herbst mit der 30-Stunden-Woche bei vollem Gehalt. Für die Mitarbeiter bedeutet das pro Tag bis zu zweieinhalb Stunden mehr Freizeit.

Post denkt über Viertagewoche nach

Auch die Post AG denkt über eine Viertagewoche nach, wie Michael Homola, Sprecher der Post AG, einen Bericht der "Presse" bestätigt. Die zuständige Gewerkschaft hätte einen entsprechenden Vorschlag gemacht, die Unternehmensführung stünde ihm "positiv" gegenüber. Die Gespräche seien erst am Anfang, so Homola.

Ob ein entsprechendes Modell gefunden wird, das sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter zufriedenstellt, ist noch offen. So ist etwa Gegenstand der Gespräche, ob ein solches Modell für alle Sparten oder nur für einzelne Abteilungen eine Möglichkeit wäre.

Kürzer arbeiten auch anderswo

Auf Österreich beschränkt sind solche Ideen nicht. Auch ein neuseeländisches Unternehmen will nach einem erfolgreichen achtwöchigen Test die Viertagewoche für seine Mitarbeiter dauerhaft einführen. "Die Produktivität stieg geringfügig an, der Stresslevel sank", sagte der Geschäftsführer der Fondsgesellschaft Perpetual Guardian, Andrew Barnes, jüngst. Im März hatte das Unternehmen das Experiment für alle 240 Mitarbeitern gestartet – bei vollem Lohnausgleich. Ein Forscherteam der Auckland-Universität begleitete den Test, um den Einfluss auf die Belegschaft zu überwachen. (red, 6.8.2018)