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Das britische Start-up Percent unterstützt unter anderem die Tierschutzorganisation Dogs Trust. Wer spenden will, muss gar nicht viel dafür machen.

Foto: Reuters/ MARIANA BAZO

Wien – Ob für die Krebsforschung, die globalisierungskritische Organisation Oxfam oder die Tierschützer von Dogs Trust – wer diesen Organisationen Spenden zukommen lassen will, muss nicht einmal mehr Geld dafür in die Hand nehmen. Zumindest nicht in Großbritannien, denn dort übernimmt das ein Londoner Start-up namens Percent.

Das funktioniert so: Das junge Unternehmen vermittelt per App Geschäfte und Restaurants in der Nähe, die einen kleinen Prozentsatz des dort ausgegebenen Geldes an eine karitative Organisation spenden, die der jeweilige Verbraucher zuvor festlegen kann. Shoppen und speisen mit gutem Gewissen, sozusagen. Kosten entstehen für den Konsumenten dabei nicht, allerdings muss er auf der App zuvor eine Kreditkarte hinterlegen, damit Percent die Zahlungen nachvollziehen kann. Und: Die Karte muss eine von Visa sein, denn über spezielle Schnittstellen erhalten Drittanbieter wie Percent Zugang zu deren Systemen, in die auch ein Shopfinder integriert werden kann.

"Diese Offenlegung ist eine große Innovation", sagt Kurt Tojner, Chef des Kartenanbieters in Österreich. Und sie ist Teil des seit 2015 laufenden Start-up-Programms namens Visa's Everywhere Initiative, bei dem Percent sein Charity-Fundraising-Projekt im Vorjahr eingereicht hat.

Die Initiative ist heuer erstmals auch auf den deutschen Sprachraum ausgeweitet worden, interessierte Start-ups und Fintechs können noch bis 20. August ihre Projekte anmelden, den zwei Gewinnern winken jeweils 25.000 Euro und ein Mentoring durch Visa. Dabei stehen zwei Grundstoßrichtungen zur Auswahl. Einerseits, wie Percent, Lösungen im Bereich Payment zu entwickeln oder zu ergänzen, mit denen das Einkaufserlebnis für Verbraucher attraktiver gestaltet wird.

Zukunft jetzt andenken

Bereits in den vergangenen zehn Jahren hat laut Tojner ein Transformationsprozess beim Payment eingesetzt. Von der reinen Kartenzahlung über kontaktloses und mobiles Bezahlen bis zu Wearables (etwa Ringe oder Armbänder mit eingebauten Chips), die bei den Konsumenten mittlerweile angekommen seien – aber was kommt danach?

Damit beschäftigt sich die zweite Kategorie der Everywhere Initiative, bei der Start-ups ihre Augen zeitlich etwas weiter in die Ferne richten sollen. Es geht darum, Potenziale derzeitiger Technologien so weiterzudenken, dass sie einerseits das Bezahlen in neuen Umgebungen erschließen und andererseits den Verbrauchern auch einen Mehrwert bieten.

Die Projekte können sich etwa auf das Internet der Dinge beziehen, auf Smart Cities oder auf die Interaktion von Maschine und Maschine. "Ich glaube, dass viele Leute Ideen haben, von denen man überrascht sein wird", zeigt sich Tojner erwartungsvoll. (Alexander Hahn, 12.8.2018)