Sarajevo/Banja Luka – Der seit Jahren für seinen Separatismus und seine prorussische Politik bekannte bosnisch-serbische Präsident Milorad Dodik lässt sich im Wahlkampf vor den allgemeinen Wahlen in Bosnien am 7. Oktober von zwei früheren Wahlberatern von US-Präsident Donald Trump beraten. Dodik kandidiert für den Posten des serbischen Vertreters in der bosnischen dreiköpfigen Staatsführung.

Wie das Internetportal des TV-Senders "N1" am Mittwoch berichtete, werde die von Jason Osborne und Mike Rubino gegründete Beraterfirma Twin Rocks Global in den nächsten drei Monaten für ihre Leistungen 10.000 Dollar (8.628,87 Euro) monatlich kassieren.

Beratend sollen die zwei US-Amerikaner auch der derzeitigen Ministerpräsidentin der Republika Sprska, Zeljka Cvijanovic, einer Spitzenfunktionärin vom Bund der Unabhängigen Sozialdemokraten (SNSD) von Dodik, zur Seite stehen. Cvijanovic kandidiert für das Präsidentenamt in der Republika Srpska, das zur Zeit noch von Dodik bekleidet wird.

Bannon traf bosnisch-serbische Politikerin

Bosnische Medien berichteten unlängst über ein Treffen von Cvijanovic mit dem ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon. Dieses Treffen soll allerdings nicht von Osborne und Rubino in die Wege geleitet worden sein, berichtete "N1".

Unterdessen bleibt völlig unklar, ob der Einsatz von US-amerikanischen Wahlberatern mit einer Distanzierung Dodiks von Moskau einhergeht.

Bei der Ankündigung seiner Kandidatur im Frühjahr ließ Dodik durchblicken, dass es ihm nicht um die Festigung der gesamtstaatlichen Institution geht. Sollte er ins Staatspräsidium gewählt werden, hat er nämlich nicht vor, sein Büro in die bosnischen Hauptstadt Sarajevo zu verlegen. Den Sitzungen des Staatspräsidiums werde er per Videokonferenz von seinem Büro in Banja Luka aus beiwohnen, kündigte Dodik an. (APA, 9.8.2018)