Innsbruck – Das Tiroler Landesverwaltungsgericht (LVwG) hat in einem Erkenntnis unter bestimmten Auflagen die Zugabe des Zusatzstoffes "Snomax" bei der Erzeugung von Kunstschnee genehmigt. Die Seefelder Bergbahnen hatten einen negativen Bescheid beim LVwG bekämpft, bestätigte das Land am Dienstag gegenüber der APA entsprechende Medienberichte.

"Eine wasserrechtliche Bewilligung kann nicht aufgrund allfälliger Imageschäden oder aufgrund der öffentlichen Meinung versagt werden", zitierte die "Tiroler Tageszeitung" in ihrer Dienstagsausgabe das LVwG. Nachdem das von der Wasserrechtsbehörde durchgeführte Ermittlungsverfahren unbestritten ergeben habe, dass der Einsatz des Zusatzstoffes Snomax keine negativen Auswirkungen auf Mensch, Tiere, Pflanzen und die Umwelt erwarten lasse und auch sonst keine Beeinträchtigungen von rechtlich relevanten öffentlichen Interessen zutage getreten seien, habe das Landesverwaltungsgericht der Beschwerde Folge zu geben, heißt es in dem Erkenntnis.

Politisches Bekenntnis bleibt

Politisch bekennt sich die Tiroler Landesregierung jedoch zum Verbot derartiger Zusatzstoffe. "Ich muss mir das noch im Detail anschauen, aber letztlich bleibt das Bekenntnis der Regierung aufrecht, dass keine Zusatzstoffe bei der Beschneiung verwendet werden sollen", sagte LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) zur "TT".

Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat sich gegen künstliche Zusatzstoffe bei der Produktion von Kunstschnee ausgesprochen. Platter gab in einer Aussendung das "politische Bekenntnis", auch in Zukunft auf jeglichen Zusatz bei der Schneeerzeugung verzichten zu wollen.

Seilbahnwirtschaft befürchtet Imageschaden

Stärkere Kritik kam von der Seilbahnwirtschaft. Die Seefelder Bergbahnen, die einen negativen Bescheid beim LVwG bekämpft hatten, würden laut Seilbahnen-Obmann, Abg. Franz Hörl (ÖVP) damit eine rote Linie überschreiten.

Hörl forderte ein Machtwort seitens der Landespolitik. "Wenn schon die Gerichte hier keine Sensibilität haben, dann ist die Politik am Zuge", meinte der Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen der Wirtschaftskammer und ÖVP-Wirtschaftsbundchef am Dienstag in einer Aussendung. Seilbahnunternehmen, die Zusatzstoffe anwenden, dürfen keine öffentlichen Mittel, auch keine seitens der Tourismuswerbung, bekommen, verlangte Hörl, der einen Imageschaden für die gesamte Seilbahnwirtschaft befürchtete.

Snomax enthalte bestimmte Proteine, durch die der Kristallisationsprozess verbessert werden soll, schreibt die Firma auf ihrer Homepage. Mit Snomax gefriere Wasser schneller, gleichmäßiger und der Schnee bleibe länger erhalten. Das Unternehmen verspricht bis zu 40 Prozent mehr Schnee mit einer besseren Schneequalität. (APA, 14.8.2018)