"Die 4K-Präsentation auf der PS4 Pro ist eine Sache, aber in spielbaren Szenen tatsächlich zu sehen, wie sämtliche Renderingtechniken genutzt werden, die zuvor in Zwischensequenzen gezeigt wurden, spricht Bände."

Screenshot: Rockstar Games
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Der erste Gameplay-Trailer zum kommenden Westernepos Red Dead Redemption 2 ist draußen und damit nicht nur Gegenstand von Fan-Debatten, sondern auch ein großes Thema bei Technikredaktionen. Hersteller Rockstar Games hat vor allem mit Grand Theft Auto über die Jahre bewiesen, dass es wenige Studios gibt, die die Simulation offener Videospielwelten so gut beherrschen.

The real deal

Die erste gute Nachricht für Skeptiker: Sämtliche Inhalte des Gameplay-Trailers stammen von der spielbaren Version für die PlayStation 4 Pro, die sich gegenüber der PS4-Ausgabe vor allem durch die höhere Auflösung unterscheiden dürfte. Laut Technikredakteur Thomas Morgan von Digital Foundry wird die PS4-Pro-Variante nativ mit 1.920 x 2.160 Bildpunkten ausgegeben und anschließend mittels Checkerboarding-Verfahren auf 4K hochskaliert. Das eher ungewöhnliche Verhältnis habe den Vorteil, dass das Bild lediglich in der Breite hochgerechnet werden muss. Insgesamt sorge dies trotz einer leichten Unschärfe gegenüber nativer 4K-Auflösung für ein sehr sauberes, hochauflösendes Bild.

Das Trailermaterial bestätigt weiters, dass Rockstar eine Ausgabe mit 30 Bildern pro Sekunde anpeilt und dies zumindest in dieser Vorschau makellos schafft. Eine Wahl, die stilistisch zwar prinzipiell gut zu den cineastischen Einstellungen passt, auf Konsolen aber wohl auch getroffen werden musste. Für 60 fps wird es deutlich leistungsstärkere PC-Hardware brauchen. Bisher wurde RDR2 allerdings nur für PS4 und Xbox One angekündigt.

Raum für Verbesserungen

Morgan zufolge lässt die Skalierungsmethode im PS4-Pro-Grafikchip Raum für weitere grafische Verbesserungen. Welche dies sind, lässt sich ohne Vergleich mit der PS4-Version jedoch nicht klären. Auch kann aktuell nur darüber spekuliert werden, inwieweit Rockstar die zusätzlichen Ressourcen der Xbox One X nutzen wird, um das Spiel noch hübscher darzustellen. Der über Microsofts Seiten ausgespielte Xbox One-Trailer zu RDR2 wurde zwar oberflächlich für die andere Tastenbelegung angepasst, unterscheide sich aber ansonsten nicht von der PS4-Pro-Version.

Die Digital-Foundry-Analyse zum ersten Gameplay-Trailer von Red Dead Redemption 2.
DigitalFoundry

In jeder Hinsicht weiterentwickelt

Abseits von Detailaspekten sei nach Studium des Trailers jedoch klar, dass Rockstar sein Open-World-Gerüst für RDR2 in jeder Hinsicht weiterentwickelt hat. Dies betreffe sowohl die Simulation des ganzen Ökosystems, als auch die Animationen einzelner Charaktere, Tiere und der Flora.

"Die 4K-Präsentation auf der PS4 Pro ist eine Sache, aber in spielbaren Szenen tatsächlich zu sehen, wie sämtliche Renderingtechniken genutzt werden, die zuvor in Zwischensequenzen gezeigt wurden, spricht Bände", schreibt Morgan. "Die Animationen, die Post-Effekte, die Beleuchtung und die Arbeiten an den Materialien bestechen alle auch unter der Lupe. Rockstar hat sich immer schon selbst übertroffen, wenn es um die Balance zwischen Detailreichtum auf Makro- und Mikroebene ging. Und die gute Nachricht ist, RDR2 scheint in beiden Bereichen die Grenzen weiter zu stecken. (red, 17.8.2018)