Ein Sujet der aktuellen ÖBB-Kampagne ist mit dem Weltbild eines Lokalpolitiker der FPÖ anscheinend nicht kompatibel.

Foto: ÖBB

Dieses Sujet dürfte dem FPÖ-Politiker besser gefallen.

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Wien – Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) machen derzeit mit einer Kampagne für ihre Vorteilscard Family mobil. Zum Einsatz kommt dabei auch ein Sujet, auf dem zwei Männer und ein Baby zu sehen sind, was dem Unternehmen viel Lob in sozialen Netzwerken einbringt, aber auch manchen rechtsextremen Gruppen sauer aufstößt. Die Folge sind Boykottaufrufe, der STANDARD berichtete darüber.

Auch ein Stadtrat der FPÖ aus Amstetten hat mit der Werbung ein Problem. Er kommentierte das Bild auf Facebook mit den Worten "Meine ÖBB Vorteilscard werde ich nun definitiv nicht verlängern statt dessen mit der Westbahn fahren. Das ist doch nicht normal! 2 vermeintliche Schwuchteln m Baby und davon noch ein Neger. Mir grausts …" Später bezeichnete er seine Reaktion als "unangebracht" und aufgrund der verwendeten Begriffe "inakzeptabel". Er will jetzt 1.500 Euro an den Verein "Licht für Kinder" spenden.

In einer Stellungnahme der ÖBB heißt es: "Die Vorteilscard Family ist ja für alle da." Nutzen könne sie jeder, der mit Kindern fährt. Aus diesem Grund hätten die ÖBB in-house unterschiedliche Sujets zur Vorteilscard Family entwickelt. Und: "Vielfalt und Gleichberechtigung sind den ÖBB in allen Bereichen sehr wichtig und haben seit jeher einen hohen Stellenwert – als Arbeitgeber und für unsere Fahrgäste."

Verkehrsminister Hofer: "Keine ÖBB-Kampagne"

Bei den Sujets handle es sich um keine "ÖBB-Kampagne, sondern um österreichweit fünf Aufsteller in den Bahnhöfen Wien und Linz", sagte Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) zu "Heute". Die Aufsteller würden bald wieder verschwinden "und zwar ohne Aufforderung oder Ähnliches unsererseits", betonte Hofer. (red, 16.8.2018)