Bild nicht mehr verfügbar.

OSZE-Drohnenpiloten bei der Arbeit in der Nähe von Lugansk.

Foto: REUTERS/Alexander Ermochenko

Der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist es erstmals gelungen, mit einer Drohne Lkw-Konvois zu filmen, die spätnachts in der Nähe des Ortes Tschistjakowe/Tores die Grenze zwischen den "Volksrepubliken" im Osten der Ukraine und Russland überqueren.

Die sechs Militärlastwagen biegen vor einem Grenzposten auf einen Feldweg ab und entgehen so einer Kontrolle. Kurz danach kommt den Lastern ein zweiter Konvoi entgegen. Begleitet wird eine der beiden Kolonnen von einem Geländewagen.

Das Video wurde mit bis zu zehnfacher Beschleunigung veröffentlicht.
OSCE Special Monitoring Mission to Ukraine

Neue Panzer für Separatisten

Außerdem berichten die OSZE-Beobachter, sie hätten kürzlich 24 neue russische T-72-Panzer in den Separatistengebieten gesichtet.

Bereits am 28. Juli filmte eine OSZE-Drohne in der Nähe von Tschornuchyne vier verschiedene Systeme zur elektronischen Kriegsführung aus russischen Beständen, darunter das erst 2018 bei der russischen Armee eingeführte RB-109A "Bylina" und ein Drohnenabwehrsystem "Repellent-1". Beim nächsten Überflug am 2. August waren die Fahrzeuge verschwunden.

Ukrainische Medien werfen der OSZE-Mission vor, die Erkenntnisse zurückgehalten zu haben, weil die Beobachtungen vom 28. Juli erst im Tagesbericht vom 11. August veröffentlicht wurden. Tatsächlich veröffentlichte die OSZE die Informationen allerdings schon am 9. August.

Kurt Volker, ständiger Beauftragter der US-Regierung für die Ukraine, schrieb auf Twitter, die Drohnenaufnahmen seien "ein weiterer Beweis dafür, dass Russland den Konflikt verlängert und die Kämpfe in der Ostukraine" unterstütze. Die Regierung in Moskau hat bisher keine Stellungnahme abgegeben.

Truppenkonzentrationen in den "Volksrepubliken" oder den östlich angrenzenden russischen Gebieten hat die OSZE im Juli und August nicht beobachtet. Die etwa 600 Mitarbeiter der Organisation liefern täglich Berichte über Kämpfe ab. In der Region stehen sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegenüber. Die im sogenannten Minsker Friedensvertrag von 2015 unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs vereinbarte Waffenruhe wird immer wieder gebrochen. (red, 16.8.2018)