Es war ihr sehnlichster Wunsch. Patricia und Kimberly O'Neill, ein Paar aus dem US-Bundesstaat Arizona, wollte ein gemeinsames Kind. Die heute 30-jährige Patricia hat, wie ihre Partnerin auch, bereits ein Kind aus einer früheren Beziehung, war selbst jedoch nie schwanger gewesen. Das sollte sich nun ändern, sie wollte das gemeinsame Kind zur Welt bringen.

"Wir dachten, wir suchen einen Samenspender, gehen in eine Klinik, und neun Monate später haben wir ein Baby", erzählen die beiden amerikanischen Medien. Das war im Jahr 2014. Doch es kam anders.

Zuerst versuchte das Paar zweimal eine Intrauterine Insemination, bei der zum fruchtbarsten Zeitpunkt im Menstruationszyklus Samenzellen mit einem Katheder direkt in die Gebärmutterhöhle eingeführt werden. Doch beide Versuche scheiterten. Ebenso wie die anschließenden Eizellenentnahmen mit darauffolgender In-vitro-Fertilisation (IVF). Das Paar verlor ein Baby nach sechs, ein weiteres nach acht Wochen.

Um der Ursache auf den Grund zu gehen, führte der Arzt des Paares daraufhin einige Gentests durch und stellte fest, dass Patricia, ohne es zu wissen, an der Blutgerinnungskrankheit Faktor-V-Leiden erkrankt war. Schon länger ist bekannt, dass diese Erkrankung mit Schwangerschaftskomplikationen zusammenhängt.

"Nun wussten wir, womit wir es zu tun hatten", so Kimberly. Doch zwei weitere IVF-Versuche waren erneut erfolglos, das Paar verlor ein weiteres Kind in der elften Schwangerschaftswoche.

Fünfter Versuch erfolgreich

Einen allerletzten Versuch wollte das Paar jedoch noch starten. Es machte sich auf die Suche nach einem auf Faktor-V-Leiden spezialisierten Mediziner und wurde fündig. John Couvaras, ein reproduktiver Endokrinologe und Gynäkologe, verordnete Patricia diverse Medikamente und eine spezielle Diät. Ein erneuter IVF-Versuch war schließlich erfolgreich, Anfang August kam Tochter London gesund zur Welt – nach vier Jahren, drei Fehlgeburten, Ausgaben von 40.000 Dollar und 1.616 Spritzen, wie das Paar erzählt.

Mit einem Foto wollten Patricia und Kimberly ihre lange Reise zu einem gemeinsamen Baby dokumentieren. Die beiden hatten alle Injektionen aufgehoben, die Patricia im Lauf der Zeit verabreicht wurden. Sie engagierten die Fotografin Samantha Packer. Diese ordnete in Herzform alle leeren Spritzen rund um das Neugeborene an – im inneren Kreis jene zur Blutverdünnung, im äußeren die IVF-Injektionen.

In kürzester Zeit wurde das Foto in sozialen Medien über 60.000-mal geteilt. (red, 20.8.2018)