Unter dem Hashtag #MeQueer teilen Menschen ihre Erlebnisse als queere Personen.

Foto: derstandard.at/recher

#MeToo, #MeTwo und nun #MeQueer – am Wochenende hat sich der Hashtag auf Twitter wie ein Lauffeuer verbreitet. Queere Menschen haben sich zu Wort gemeldet und von ihren Erlebnissen erzählt, in denen sie Ablehnung, Hass oder sogar Gewalt zu spüren bekamen – weil sie eben nicht heterosexuell oder cisgender sind. Initiiert hat den Hashtag der Autor Hartmut Schrewe:

Was bei den vielen Geschichten, die daraufhin folgten, zutage kommt: Die LGBTIQ+-Community wird zwar in der Gesellschaft toleriert, aber von vielen noch lange nicht akzeptiert. Unter #MeQueer werden einprägsame Erlebnisse geteilt: Sie erzählen von Menschen, die angespuckt werden, weil sie öffentlich Zärtlichkeiten ausgetauscht haben, sie erzählen von Selbstzweifel und Angst, sich vor der Familie zu outen, sie erzählen von der Hoffnung, dass die eigene Sexualität nur eine Phase sei und irgendwann zu Ende geht, sie erzählen davon, wie schlimm es für manche Außenstehende noch immer sei, wenn man schwul, lesbisch, bi oder transgender ist.

Klischees und unangenehme Situationen

Was auf Twitter geteilt wird, sind vor allem negative Erfahrungen, die man als queere Person erlebt hat: die Konfrontation mit scheinbar harmlosen Klischees oder die Frage, ob man sich vor Kolleginnen und Kollegen outen soll. Denn Sätze wie "Ich habe ja gar nichts gegen Schwule, aber ..." oder "Das ist meine lesbische beste Freundin" fallen zuhauf.

Was der Hashtag noch aufdeckt: Nicht alle sind in der glücklichen Lage, sich zu outen, offen zu lieben und so zu leben, wie man ist:

Man ist nicht allein

Was aber in der Diskussion ein wenig untergeht, aber dennoch von Relevanz ist, sind die positiven Beispiele. Wenn sich Eltern über das Outing weit weniger Gedanken machen als man selbst. Wenn die Großeltern den neuen Freund herzlich in der Familie begrüßen.

Ihre Erfahrungen?

Welche Diskriminierungen mussten Sie erleben – in der Öffentlichkeit oder in der Familie? Welche positiven Erlebnisse hatten Sie in Bezug auf Ihre sexuelle Orientierung? (Kevin Recher, 22.8.2018)