Ein 17-Jähriger, der von einer 37-jährigen attraktiven Frau zum Sex, na, sagen wir, überrumpelt wurde, von dem sollte man annehmen, dass er anders reagiert, als es dieser Jimmy Bennett jetzt getan hat.

Aber nein, wir sind in den USA, genauer in Hollywood, und der junge Mann klagte sie später auf 3,5 Millionen Dollar (fast so viel kriegt man in den USA, wenn man im Diner heißen Kaffee über den Schritt geschüttet bekommt). Denn, so der junge, relativ erfolglose Schauspieler Jimmy Bennett heute, die neue Publizität um seine damalige Verführerin, die italienische Schauspielerin und Regisseurin Asia Argento, habe ihn daran erinnert, dass er damals "traumatisiert" worden sei. Argento war eine der Ersten, die den Serien-Sex-Erpresser Harvey Weinstein auffliegen ließen, und gilt als Mitbegründerin der #MeToo-Bewegung.

Argento dementiert

In solchen Fällen sucht man am besten nach dem slicken Rechtsanwalt und/oder Manager, der den jungen Mann vertritt. Aber: In Kalifornien gilt ein Schutzalter von 18 Jahren, und die Gerichte nehmen das ziemlich ernst. Argento bestreitet nun, mit dem jungen Mann Sex gehabt zu haben, kann allerdings schlecht erklären, warum sie ihm trotzdem 380.000 Dollar zahlte.

Wird durch diesen Fall die #MeToo-Bewegung diskreditiert, wie etliche Dinos im Internet bereits hoffen? Natürlich nicht. Asia Argento ist nur ein Opfer von vielen. Dass sie – vielleicht – auch Täterin war, ändert daran nichts. (Hans Rauscher, 23.8.2018)