Wellington – An einem neuseeländischen Strand haben drei Brüder einen angeschwemmten Kalmar von beeindruckender Größe entdeckt: Das Tier sei 4,20 Meter lang gewesen, sagte Daniel Aplin, einer der drei Männer, der Tageszeitung "New Zealand Herald". Er hatte es nahe der Hauptstadt Wellington auf der neuseeländischen Nordinsel entdeckt.

The Cosmos News

Laut der neuseeländischen Naturschutzbehörde handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Riesenkalmar (Architeuthis dux). Diese zehnarmigen Kopffüßer leben nach heutigem Wissensstand normalerweise in Tiefen von einigen hundert Metern und sind Räuber. Sie können Größen von bis zu zwölf Meter erreichen – allerdings werden Messungen mitunter stark verzerrt, weil die Fangarme sehr dehnbar sind.

Eigentlich waren die drei Brüder auf der Suche nach Stellen, wo sich viele Meeresschnecken finden lassen – das Weichtier, auf das sie dann stießen, war aber ein paar Nummern größer.

Die Todesursache des nun angeschwemmten Exemplars war zunächst unklar, der Kadaver war weitgehend intakt. Das National Institute of Water and Atmospheric Research (NIWA) soll ihn nun genauer untersuchen.

2015 war ein Riesenkalmar von mehr als sieben Meter Länge an der Küste der neuseeländischen Südinsel gefunden worden. Tote Exemplare werden immer wieder an die Küsten gespült – erst 2004 war es japanischen Forschern gelungen, zum ersten Mal Aufnahmen eines lebenden Riesenkalmars zu machen.

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Dieses Bild ging vor 13 Jahren um die Welt: In 900 Metern Tiefe konnte erstmals ein lebender Riesenkalmar gefilmt werden. Das acht Meter lange Tiere attackierte den Köder, den Forscher ihm dargeboten hatten.
Foto: AP Photo/HO, National Science Museum

Übertroffen wird Architeuthis nur von seinem Verwandten Mesonychoteuthis hamiltoni, dem Koloss-Kalmar, der in noch größeren Tiefen leben dürfte. Er ist ähnlich groß wie Architeuthis, dazu aber um einiges kompakter gebaut und entsprechend schwerer. 2003 wurde ein solches Tier angeschwemmt, das es auf eine Länge von 5,20 Metern und ein Gewicht von über 300 Kilogramm brachte. (red, APA, 30. 8. 2018)