Apetlon – Seit beinahe 30 Jahren gilt sie in Österreich als verschollen, nun ist sie wieder aufgetaucht: Im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ist eine äußerst seltene Heuschreckenart wiederentdeckt worden. Die Gewöhnliche Nasenschrecke (Acrida ungarica) wurde im vergangenen Juli von der Biologin Maria Zacherl im Nationalpark-Teilgebiet Lange Lacke in der Nähe von Apetlon (Bezirk Neusiedl am See) gefunden, wie der Nationalpark mitteilte. Mittlerweile haben Experten bei Nachsuchen und Kartierungen einen Bestand von bis zu 300 der ungewöhnlichen Tiere nachweisen (Bilder gibt es hier).

Die Heuschreckenart komme vorwiegend im Mittelmeerraum und in Südosteuropa vor und ist dort durchaus häufig anzutreffen. In Mitteleuropa ist sie dagegen nur in der ungarischen Tiefebene zu finden. Lange Zeit galt sie sporadisch auch im Osten Österreichs als heimisch, doch seit 1992 war sie hier nicht mehr angetroffen worden.

Flächenmanagement und zunehmende Trockenheit

Die Entdeckung sei daher ein "Sensationsfund", meinen Experten des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel. Einer der Gründe, warum die Nasenschrecke wieder zu finden sei, könne das stattfindende Flächenmanagement sein, meinte Alois Lang vom Nationalpark. Dadurch könne der Lebensraum für Arten optimiert werden, die bereits als verschwunden galten. Möglich sei auch, dass die Heuschrecke durch die zunehmenden Trockenphasen wieder eingewandert sei. (red, APA, 11.9.2018)