Im März haben Erwin Soravia (links) und Michael Tojner den Spatenstich zur Revitalisierung der Alten Post in Wien gemacht. Jetzt wird verkauft.

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Wien – Fünf historische Gebäude, tolle Innenhöfe, im Herzen der Wiener Innenstadt: Dort, wo bis 2011 die Post AG ihre Zentrale hatte, an der Dominikanerbastei, wollten die Immobilienentwickler Soravia und Wertinvest (Eigner: Michael Tojner) exklusive Eigentumswohnungen (Soravia) sowie ein Fünf-Sterne-Hotel (Tojner) errichten. Daraus wird nun nichts: Das 22.000 Quadratmeter große Areal wird verkauft, die Verhandlungen dürften bald beendet sein. Laut Informationen des STANDARD wird wohl eine deutsche, auf Umnutzung von Immobilien spezialisierte Gruppe einsteigen, in deren Objektgesellschaften auch der deutsche SAP-Gründer und Milliardär Hasso Plattner mitunter investiert.

Dieses Detail mag auch erklären, warum eine Soravia-Sprecherin in einem Bericht der Kronen Zeitung am Wochenende dementierte, dass man mit Plattner selbst verhandle. Sehr wohl bestätigt wird von Soravia-Gruppe wie von Wertinvest, dass es Verkaufsverhandlungen für die Alte Post gebe. "Wir sind mitten in intensiven Verhandlungen, aber sie sind noch nicht abgeschlossen", sagten die Sprecherinnen beider Unternehmen unisono zum STANDARD.

Satter Kaufpreis

Dem Vernehmen nach lagen die ersten Preisvorstellungen der Verkäufer bei 120 Millionen Euro, Bestätigung dafür gibt es nicht.

Die Soravia-Gruppe hatte das Areal 2011 erworben und damals Mitbieter Wertinvest aus dem Rennen geschlagen. Später ist die Gruppe rund um Heumarkt-Entwickler Tojner dann zu 50 Prozent eingestiegen. Das Vorhaben, aus der ehemaligen Hauptpost Luxushotel und Eigentumswohnungen zu machen, sollte 2020 fertiggestellt sein. Das Projektvolumen fürs "Post-Palais" lag laut Soravia-Homepage bei 200 Millionen Euro.

Warum nun doch verkauft wird? Das lässt sich bei den Verkäufern nicht eruieren. Ein wohlinformierter Branchenexperte meint, dass wohl das preisliche Angebot der Deutschen dafür ausschlaggebend sei. (Renate Graber, 12.9.2018)