Los Angeles – Das private Raumfahrtunternehmen Space X will schon in fünf Jahren einen zahlenden Touristen zum Mond und wieder zurück bringen. Den Namen des künftigen Fernreisenden, Yusaku Maezawa, verkündete Firmenchef Elon Musk bei einer live übertragenen Rede am Montagabend, ein entsprechender Vertrag sei bereits unterschrieben. Der 42-jährige Milliardär hat Zozotown gegründet, die größte japanische Onlineplattform für Kleidung, und sammelt nebenbei Kunstwerke.

Yusaku Maezawa heißt der zukünftige Mondreisende.
Foto: APA/AFP/DAVID MCNEW

Künstler auf Mondreise

Seine Nähe zur Kunst wird laut Maezawa auch seinen Flug zum Mond prägen: Er plant, "sechs bis acht" internationale Künstler aus unterschiedlichsten Gebieten mit auf seine Reise zu nehmen. Wieder zurück auf der Erde sollen die Künstler im Rahmen des Kunstprojekts "#dearMoon" aktiv werden und ihre Erfahrungen kreativ umsetzen. Die Idee kam ihm, als er darüber nachdachte, was wohl wäre, wenn Picasso zum Mond geflogen wäre. "Oder Andy Warhol oder Michael Jackson oder John Lennon."

Etwa so würde sich Space X ihre erste Mondmission vorstellen.
Illustr.: SpaceX

Eine Woche unterwegs

Als Transportvehikel soll die Big Falcon Rocket dienen, ein 118 Meter hoher Gigant, der – sofern er bis dahin fertig wird – 2023 in Richtung Mond starten soll. Nach derzeitigen Plänen wird die Mission eine Woche dauern. Das Raumschiff soll dabei um den Mond herumfliegen und sich ihm auf etwa 200 Kilometer nähern.

Die Big Falcon Rocket soll im nächsten Jahrzehnt auch Menschen zum Mars bringen.
Foto: SpaceX

Modifizierte Big Falcon Rocket

Gleichzeitig präsentierte Musk auch einige Modifikationen der Big Falcon Rocket, eine Updateversion gleichsam. Demnach werde diese Variante 100 Tonnen Ladung bis zum Mars bringen können – unter der Voraussetzung allerdings, dass sie im Orbit noch einmal aufgetankt werden kann. In Kombination mit der zweiten Stufe, dem Big Falcon Spaceship (BFS), sei es möglich, bis zu 100 Passagiere auf die Reise zu schicken, so Musk. Erste Testflüge für die BFS-Stufe sind für 2019 vorgesehen. (red, 19.9.2018)