Viele Vortragende und rund 130 Gäste aus 24 EU-Ländern kamen vergangene Woche nach Wien, um auf einer internationalen Konferenz an der TU darüber zu diskutieren, wie hochqualitative Baukultur für alle Menschen erreicht werden könnte und welche Schritte auf nationalstaatlicher und EU-Ebene gesetzt werden sollten, um qualitätsvolles Bauen weiterzuentwickeln.

Noch viel zu tun

Michel Magnier, Direktor der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport und Kultur in der EU-Kommission, sprach sich dafür aus, den Begriff Baukultur als eigenständigen Begriff auf europäischer Ebene beizubehalten, und würdigte in diesem Zusammenhang die österreichische Situation. Für Christian Kühn, TU-Wien-Professor und Vorsitzender des Beirats für Baukultur, gibt es aber auch hierzulande noch viel zu tun. Es seien zwar einige Plattformen vorhanden, die einen informellen Austausch pflegten, es fehle aber beispielsweise ein Museum für Architektur.

Über Umsetzung reden

Gernot Blümel, Bundesminister u. a. für Kunst und Kultur, kündigte auf der Konferenz an, Gespräche mit Verantwortlichen in den Bundesländern zu starten. Reden will er dabei darüber, "wie eine zukunftsorientierte, nachhaltige österreichische Baukultur umgesetzt werden kann". Auf Basis der 2017 vom Ministerrat beschlossenen Baukulturellen Leitlinien sowie des Dritten Österreichischen Baukulturreports, präsentiert im vergangenen Mai, sollen dabei "zukunftsweisende Themenstellungen" diskutiert werden.

Dazu gehören etwa die "effiziente Verbreitung und Umsetzung der Leitlinien" in allen Gemeinden, Gebietskörperschaften übergreifende Kooperationen, Optimierungsmöglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern oder auch "bundesländerspezifische Fragestellungen". Die ersten Gespräche fanden am Donnerstag in der Steiermark statt, die anderen Bundesländer sollen in den kommenden Monaten folgen. (red, 21.09.2018)