Zum Sportminister qualifiziert Heinz-Christian Strache nicht bloß Geschick beim Paintballspielen. Einst war er Zögling eines Sportinternats. Bei Fußball, Tennis und Judo macht ihm also keiner etwas vor.

Auch während des stressigen EU-Ratsvorsitzes nimmt er sich Zeit fürs Fitnessstudio, wie er dem ORF am Wochenende bewies. In kurzer Hose nahm er die Sendung Europa backstage mit zum Training. Auspowern zum Kräftesammeln lautete das Motto. Die FPÖ versteht sich ja auf das Verbinden von Widersprüchen, siehe die Schere zwischen ihrem Wahl- und dem Regierungsprogramm.

Zwischen Hanteln und Beinpressen

Foto: Screenshot ORF

Das zu deichseln hat im vergangenen Jahr offenbar Aufwand bereitet. Er habe ungesund gelebt, gibt der oberste Sportler der Nation zwischen Hanteln und Beinpressen zu. Mit dem "inneren Schweinehund" müsse Schluss sein.

Auch des Vizekanzlers neuer Ernährungsplan kann da kein Staatsgeheimnis sein. Er zählt nicht nur Asylanträge, sondern auch Kalorien. Gaumenfreuden bereiten ihm Huhn und Fisch mit Olivenöl. Dazu Aloe-vera-Präparate und Eiweißshakes.

Seit eineinhalb Monaten hält Strache sich an den Ess- und Trainingsplan. In den ersten neun Tagen will er fünfeinhalb Kilo abgenommen haben, inzwischen siebeneinhalb. Sebastian Kurz scheint ein ernstzunehmender Gegner im Wettbewerb um die slimfitteste Sakkopassform zu erwachsen.

Muss Norbert Hofer aktiv werden?

Ob der italienische Ministerfreund Matteo Salvini Strache gelegentlich ein Fläschchen Olivenöl schickt, eruierte der jubelnde Beitrag nicht. Unsereinen treibt noch eine Frage um: Wird Verkehrsminister Norbert Hofer die Höchstgeschwindigkeit auf Radwegen für Sportskanone Strache bald auf 140 km/h anheben müssen? (Michael Wurmitzer, 24.9.2018)