Das Model 3 gilt für Tesla als Schlüssel, um einen breiteren Markt zu erschließen und nach hohen Investitionen in Entwicklung und Produktion des Wagens profitabel zu werden.

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Palo Alto – Nach einer Reihe von Negativschlagzeilen, Produktionsschwierigkeiten und Schwankungen des Börsenkurses nimmt bei Tesla sowohl die Herstellung als auch die Auslieferung von Model 3 Fahrt auf. Dem Autobauer zufolge wurden im vergangenen Quartal 83.500 Fahrzeuge ausgeliefert, das entspricht rund 80 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei dem kalifornischen Elektroautobauer rollten in dem Zeitraum überdies rund 80.000 Autos vom Band, darunter gut 53.000 vom Model 3. In den drei Monaten davor waren es noch rund 26.600. Für das begehrte Auto liegen eine halbe Million Vorbestellungen vor – jeweils gesichert mit einer Anzahlung von 1.000 Dollar.

Produktionsziel

Im dritten Quartal erreichte Tesla nun auch das selbstgesteckte Ziel von 50.000 bis 55.000 Model 3, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Tesla-Chef Elon Musk räumte zugleich aber ein, dass in der letzten Septemberwoche das Produktionsziel von 6.000 Model 3 mit 5.300 Autos verfehlt worden sei und dass das wichtige China-Geschäft wegen neuer Zölle Schwierigkeiten bereite.

Tesla hadert überdies damit, dass die Infrastruktur für die Auslieferungen nicht mit der Produktion Schritt halten konnte. Deshalb seien über 8.000 bereits gebaute Model-3-Fahrzeuge noch nicht bei ihren Besitzern angekommen.

Das Model 3 gilt für Tesla als Schlüssel, um einen breiteren Markt zu erschließen und nach hohen Investitionen in Entwicklung und Produktion des Wagens profitabel zu werden. Zwischendurch hatte es immer wieder Zweifel daran gegeben, wie gut Tesla die Anlaufschwierigkeiten in den Griff bekommen kann.

Ärger mit der Börsenaufsicht

Die US-Börsenaufsicht SEC hatte Musk verklagt, weil sie befand, er habe mit seinen Tweets zu Überlegungen für einen Börsenrückzug von Tesla Anfang August Anleger in die Irre geführt. Die Behörde wollte, dass er komplett aus den Chefetagen börsennotierter US-Unternehmen verbannt wird. Nach einer am Wochenende erzielten Einigung kann Musk Tesla-Chef bleiben, muss aber für drei Jahre den Vorsitz im übergeordneten Verwaltungsrat abgeben. Zudem soll seine Kommunikation mit Anlegern vom Unternehmen stärker kontrolliert werden. Der Tesla-Chef hatte mit seinen Tweets zum Börsenrückzug auch seine eigene Top-Etage kalt erwischt, wie aus der SEC-Klage deutlich wurde. (red, 2.10.2018)