Auf den Siemensäckern im 21. Wiener Bezirk entstehen unterschiedliche Wohnungen für Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen.

Visualisierung: Pixlab-Studios

Bereits seit 1897 ist die österreichische Niederlassung des deutschen Siemens-Konzerns in Wien-Floridsdorf beheimatet. Während die Siemensgründe mit der Expansion des Unternehmens sukzessive erweitert wurden, waren die im Südwesten angrenzenden Siemensäcker von jeher unbebautes Grünland. 2015 wurde das 8,2 Hektar große Grundstück an die Sozialbau AG verkauft, um darauf mit rund 1200 Neubauwohnungen das Wiener Wachstum abzufangen.

Im Zuge eines europaweit ausgeschriebenen Europan-Wettbewerbs konnte sich das slowakische Büro SLLA Architects gegen seine Mitbewerber durchsetzen und schlug vor, das Areal im Norden gegen die Siemenswerke mit bis zu elfstöckigen Gebäuden abzuschotten, während es im Süden an die benachbarten Einfamilienhäuser mit locker bebauten Stadtvillen anschließen sollte. Zusammengehalten wird das Ganze von einem 15.000 Quadratmeter großen Park, der um den aktuellen Baumbestand herum geplant wurde.

"Maximal möglicher Mix"

"Natürlich braucht es bei so einem großen Projekt einen maximal möglichen Mix an unterschiedlichen Wohn- und Rechtsformen", sagt Sozialbau-Chef Josef Ostermayer. "Doch während wir bei größeren Bauten sowohl Miet- und Eigentumswohnungen als auch geförderte und freifinanzierte Wohnungen innerhalb des Hauses mischen, sind wir in den letzten Jahren dazu übergegangen, bei mehreren kleineren Gebäuden die Rechtsformen hausweise zu trennen." Grund dafür sei die leichtere juristische und verwaltungstechnische Handhabe.

"Man darf nicht vergessen, dass in den obersten Geschoßen vieler geförderter Projekte nur deshalb hochpreisige, freifinanzierte Eigentumswohnungen errichtet werden, um im Rahmen der förderbaren Baukosten die hohen Grundstückskosten auszugleichen", sagt Ostermayer. "Doch bei günstigen Grundstücken wie hier ist das nicht nötig." Bei insgesamt elf Bauplätzen auf acht Hektar Fläche, versichert der Sozialbau-Chef, müsse man sich um die soziale Durchmischung keine Sorgen machen. Die Vielfalt in den insgesamt 1200 Wohnungen sei enorm.

Viele Architekten und Träger

Das liegt nicht nur an den unterschiedlichen Architekten, die neben den siegreichen Masterplanern SLLA zum Zug kommen (darunter ss plus, Soyka Silber Soyka, Architektensache sowie das spanische Büro Arenas Basabe Palacios), sondern auch an der Aufteilung auf mehrere Wohnbauträger. Die Sozialbau selbst errichtet hier 580 geförderte Wohnungen, manche davon im Rahmen der preislich gedeckelten Wiener Wohnbauoffensive, die gewerbliche Sozialbau-Tochter Imove steuert 87 freifinanzierte Eigentumswohnungen bei. Der Bezug des neuen Quartiers "Am Park" ist für das Jahr 2020 vorgesehen. (Wojciech Czaja, 3.10.2018)