Stefan Lainer blickt wehmütig nach Neapel – vorerst aber stehen Spiele gegen Nordirland und Dänemark auf dem Programm.

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Bad Waltersdorf – Für Stefan Lainer läuft es auf Klubebene wie geschmiert. Mit Red Bull Salzburg ist der Teamspieler in 16 Saisonpartien noch ungeschlagen, in der Bundesliga gab es in zehn Runden ebenso viele Siege. Dennoch verspürt der Rechtsverteidiger ein gewisses Fernweh – ein Auslandstransfer ist noch lange nicht vom Tisch.

Im Sommer zeigte Napoli großes Interesse an Lainer, die Salzburger lehnten jedoch ein zweistelliges Millionenangebot ab. Dass der Wechsel zum Champions-League-Teilnehmer nicht zustande kam, bezeichnete der 26-Jährige am Montag im ÖFB-Teamcamp in Bad Waltersdorf als "ärgerlich. Aber es ist gescheiter, das abzuhaken und nach vorne zu schauen. Man muss sich neu präsentieren, dann kann so eine Chance wiederkommen."

Neue Gelegenheit im Winter?

Möglicherweise ergibt sich schon in der Winterübertrittszeit eine neue Gelegenheit. "Wenn noch einmal eine Möglichkeit kommt, werde ich schon darauf hoffen, dass man mir in Salzburg keine Steine mehr in den Weg legt", sagte Lainer.

Sein Name dürfte auch in den vergangenen Wochen nicht aus den Notizbüchern der internationalen Scouts verschwunden sein, schließlich trug Lainer maßgeblich zu den jüngsten Salzburg-Erfolgen bei, zuletzt am Sonntag mit dem Siegestor zum 2:1-Sieg bei Sturm Graz. Sein Verein scheint derzeit weder in den nationalen Bewerben noch in der Europa League zu stoppen. "Aber es kann gleich wieder in die andere Richtung gehen, wenn man sich nicht bewusst ist, dass man immer alles reinhauen muss. Doch wenn bei uns die Intensität hoch ist, ist es für jeden schwierig, gegen uns zu bestehen."

Keinerlei Ermüdungserscheinungen bei Red Bull

Die Intensität ist bei den Bullen regelmäßig hoch, trotzdem spürt man beim Meister laut Lainer keinerlei Ermüdungserscheinungen. "Wir würden am liebsten ständig spielen und wollen gar keine Pause haben." Für den neunfachen ÖFB-Internationalen gibt es ohnehin keine Unterbrechung, er dürfte in den Länderspielen am Freitag in Wien gegen Nordirland und am Dienstag in Herning gegen Dänemark gesetzt sein. Dabei sollte Lainer zu mehr Ballkontakten als zuletzt kommen, weil David Alaba fehlt und dadurch das Aufbauspiel nicht mehr so linkslastig sein könnte. "Die eine oder andere Aktion mehr über rechts wird es schon geben", vermutete Lainer.

Das bedeute für ihn allerdings nicht mehr Laufarbeit – die musste der Rechtsverteidiger nämlich auch ohne Ball verrichten, um Räume für seine Kollegen zu schaffen. (APA, 8.10.201´8)