Wien/Zürich – Die Isländer sind im Durchschnitt die reichsten Menschen der Welt. Laut dem Weltvermögensreport der Credit Suisse beträgt ihr Durchschnittsvermögen pro Erwachsenem 555.000 Dollar. Dahinter folgen die Schweizer mit 530.240 US-Dollar (460.000 Euro). Für Österreichs Erwachsene errechnete die Credit Suisse ein Durchschnittsvermögen von 231.000 Dollar (200.350 Euro).

Hinter den Schweizern folgen die Luxemburger (412.000 Dollar) und Australier (411.000 Dollar). Die USA kommen knapp dahinter mit 404.000 Dollar. Global lag das Durchschnittsvermögen pro Erwachsenem nach einem Anstieg um 3,2 Prozent mit 63.100 Dollar auf einem Rekordstand.

Während die US-Amerikaner im Schnitt deutlich mehr Vermögen haben als die Österreicher, sieht die Welt anders aus, wenn man den Median ansieht: Hierbei wird der Wert ermittelt, bei dem jeweils die Hälfte der Bürger mehr bzw. weniger Vermögen haben. In Österreich liegt das Medianvermögen bei 70.000 Dollar, in den USA bei nur 61.670 Dollar, da es überdurchschnittlich viele Superreiche gibt. Weltweit besitzt die Hälfte der Erwachsenen weniger als 4.210 Dollar an Vermögen. Seit 2008 hat es hier kaum mehr Bewegung gegeben.

Wenige Superreiche

Credit-Suisse schätzt auch die Zahl der Millionäre: Demnach gehören 229.000 Menschen in Österreich zu dieser illustren Runde, 28 von ihnen haben über 500 Mio. Euro Vermögen, 207.500 eines von 1 bis 5 Mio. Euro. 0,6 Prozent des weltweiten Vermögens rechnet Credit Suisse Österreich zu.

Die globalen Vermögen haben zwischen Mitte 2017 und Mitte 2018 um 4,6 Prozent auf 317 Billionen US-Dollar zugenommen, heißt es in der Studie vom Donnerstag. Die Vermögen in den USA wuchsen der Studie zufolge um 6,9 Prozent auf 98 Billionen Dollar. Seit 2008 ist dort der Anstieg ungebrochen, sowohl beim Gesamtvermögen und beim Vermögen pro Erwachsenem. China habe sich mittlerweile fest auf dem zweiten Platz in der weltweiten Vermögenshierarchie verankert, schrieb die CS weiter. Hier betrug das Plus 4 Prozent auf 52 Billionen Dollar.

Wohlstandskluft wird kleiner

Für China laute die Prognose auf ein Wachstum um weitere 23 Billionen bis zum Jahr 2023, womit der Anteil des Landes am weltweiten Vermögen von derzeit 16 Prozent auf über 19 anschwellen würde. Weltweit sollen die Vermögen in diesem Zeitraum um 23 Prozent auf 399 Billionen klettern.

Sachwerte hätten ihr beschleunigtes Wachstum in den vergangenen zwölf Monaten fortgesetzt. Sie hätten 75 Prozent der Vermögenszunahme in China und Europa sowie die gesamte Zunahme in Indien ausgemacht, schreibt die CS weiter.

Zudem machen die Studienautoren einen Trend zu einer Verkleinerung der globalen Wohlstandskluft aus. So besäßen 9,5 Prozent der Weltbevölkerung 84 Prozent des globalen Vermögens. Zuvor waren es 86 Prozent gewesen.

Knapp 40 Prozent des weltweiten Gesamtvermögens entfalle heute auf Frauen. Ihr Anteil am Vermögen sei im 20. Jahrhundert erheblich gewachsen, scheine aber seit 2000 zu stagnieren, so die Studie. (APA, 18.10.2018)