Knapp 50 Einreichungen gab es, nun stehen die fünf Sieger in ebenso vielen Kategorien fest: Die ersten Prix d'Excellence in Österreich, organisiert vom Verband der Immobilienberufe Fiabci, gehen nach Wien, nach Tirol und in die Steiermark.

Sieger in der Kategorie Büro: Das neue C&P-Headquarter in Graz.
Foto: Riedler

C&P-Headquarter ist bestes Büro

Die Kategorie Büro holte sich ein 2017 fertiggestelltes Grazer Projekt: Die neue Firmenzentrale des Immobilienentwicklers C&P Immobilien AG im "Brauquartier Puntigam", in Zusammenarbeit mit Innocad Architecture vom Unternehmen selbst errichtet, stelle einen "stadträumlichen Akzent" dar und "tritt zugleich in eine funktionale Wechselwirkung mit dem Quartier" , so die Jury unter dem Vorsitz von Hannes Horvath. Das Großraumbüro werde hier zeitgemäß interpretiert, das Energiekonzept u. a. mit Geothermie und hocheffizienter Wärmerückgewinnung sei zukunftsweisend und innovativ. "Die betriebliche Organisation ist in den Grundrissen und auch räumlich sehr gut umgesetzt, dennoch kann künftigen Veränderungen Rechnung getragen werden", heißt es in der Begründung weiter.

Sieger in der Kategorie Wohnen/Neubau: Die Pop-up Dorms in der Seestadt Aspern.
Foto: Putschögl

Sieger bei Wohnen/Neubau: Pop-up Dorms Seestadt

In der Kategorie Wohnen/ Neubau überzeugten die Pop-up-Dorms in der Wiener Seestadt Aspern die Jury am meisten. Dabei handelt es sich um ein temporäres Studentenheim in Holzmodulbauweise, errichtet vom Bauträger WBV-GPA in Zusammenarbeit mit Lang Consulting und F2 Architekten. Sie schufen 22 vorgefertigte Wohneinheiten für jeweils vier Studierende, wobei – wie die Jury festhielt – gleich in mehrfacher Weise auf Nachhaltigkeit Wert gelegt wurde, unter anderem mit minimalem Ressourcenverbrauch bei Errichtung und Betrieb und einer minimierten Baustellenlogistik. "Die Zwischennutzung eines Bauplatzes ist ein besonders innovativer und richtungsweisender Ansatz im Umgang mit der wertvollen Ressource Boden – nicht nur in Stadtentwicklungsgebieten", lobte die Jury.

Sieger in der Kategorie Altbau: Das Wohnprojekt Havienne in Wien.
Foto: Marina Probst-Eiffe

"Havienne" holt sich Altbau-Kategorie

In der Kategorie Altbau holte sich das Projekt Havienne in Wien-Döbling den ersten Platz. Die herausfordernde Umnutzung und Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Kasernengebäudes der Marinekaserne Tegetthoff in einen zeitgemäßen Wohnbau wurde laut Jury "überzeugend gelöst", auch die entstandenen Neubauten seien "angemessen proportioniert" (Entwickler: PBE Tegetthoff, Planer: The Sopht Loft und Rita Reisinger-Schöbel).

Sieger in der Kategorie Hotel: Das Hotel Schani in Wien.
Foto: Haefele_by_studio-kfh.de

Hotel Schani holt sich Hotel-Kategorie

Dritter Gewinner aus Wien war in der Kategorie Hotelimmobilien das Hotel Schani beim Hauptbahnhof (Entwickler: H5 Gmbh, Planer: archisphere). Es überzeugte dadurch, dass schon in der Konzeptionierung eine spätere Nutzung als Jugend-, Studenten- oder Altersheim berücksichtigt wurde und weil es innovative Lösungen wie individuelle Zimmerauswahl und Serviceroboter bietet. "Zukunftsweisend" sei nicht zuletzt "die Öffnung über das Zielpublikum hinaus mit Coworking-Space, Besprechungs- und Begegnungsmöglichkeiten".

Sieger in der Kategorie Spezialimmobilien: Das Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen in Hall
Foto: Andreas Buchberger

Museums-Neubau ist beste Spezialimmobilie

Schließlich gab es auch noch eine Kategorie Spezialimmobilien, hier setzte sich das 2016 fertiggestellte neue Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen in Hall durch, geplant von Franz&Sue Architekten und errichtet von den Landesmuseen. Der nach außen hin verschlossene und somit "Sicherheit und Langlebigkeit ausstrahlende" Baukörper umschließt ein grünes Atrium im Inneren, das mit seiner unbehandelten Holzfassade eine hohe Arbeits- und Aufenthaltsqualität biete, so die Jury.

Ticket für Moskau 2019

"Die vielen tollen Projekte zeigen, dass neben Innovationsbereitschaft und Qualitätsbewusstsein auch der gesellschaftliche Nutzen einer Immobilie verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit rückt", freute sich Fiabci-Austria-Präsident Eugen Otto. Laut Juryvorsitzendem Horvath will man mit diesem Preis "auch Denkanstöße für künftige Projektentwicklungen geben, da die Immobilienbranche auch eine große gesellschaftliche Verantwortung trägt: Gebäude stehen Jahrzehnte und prägen Menschen und ihr Zusammenleben über Generationen."

Die fünf österreichischen Sieger nehmen nun am internationalen Fiabci World Prix d'Excellence teil. Die Preisverleihung steigt im Mai 2019 in Moskau. (red, 19.10.2018)