In dem Mehrparteienhaus in Zell am See wurde die 20-Jährige im Eingangsbereich ihrer Wohnung erschossen.

Foto: APA/ Franz Neumayr

Zell am See – Nachdem eine 20-jährige Frau am Samstagabend in ihrem Wohnhaus in Zell am See erschossen worden ist, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die Einheimische wurde von mehreren Schüssen in den Oberkörper getroffen und starb wenig später noch im Stiegenhaus an den tödlichen Verletzungen. Der Täter war am Montag noch immer flüchtig.

Die Polizei hat eine mögliche Täterbeschreibung herausgegeben: Gesucht wird nach einem jüngeren, etwa 170 Zentimeter großen Mann mit schlanker Statur. Er soll dunkel gekleidet gewesen sein und eine Kapuze über dem Kopf getragen haben. Diese Beschreibung wurde anhand der Zeugenaussagen von Nachbarn erstellt, die den Täter flüchten sahen, sagte Polizeisprecherin Verena Rainer.

Cobra tauchte nach Tatwaffe im Zeller See

Gerüchte und Spekulationen, es sei ein Mord im Drogenmilieu gewesen oder eine Beziehungstat, hat die Polizei am Montag nicht kommentiert. "Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen. Es gibt keine konkrete Stoßrichtung", sagte Rainer zum STANDARD. Es wurden bereits mehrere Befragungen im Umfeld der Getöteten durchgeführt. "Detailfragen können wir derzeit nicht beantworten", sagte Rainer. Dass die junge Frau im November in einem Drogenprozess hätte aussagen sollen, wollte weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft bestätigen.

Die von der Polizei gefundenen vier Patronenhülsen und drei Projektile haben ebenfalls noch keinen Hinweis auf den Täter geliefert. Ob DNA-Spuren auf den Hülsen sichergestellt werden konnten, beantwortete Rainer nicht. Auch welche Tatwaffe infrage komme, wurde aus ermittlungstaktischen Gründen nicht kommentiert. Am Sonntagnachmittag wurde der gesamte Nahbereich des Hauses nach der Tatwaffe abgesucht. Auch die nahegelegenen Bahngleise wurden für die Suche für kurze Zeit gesperrt. Am Montag suchte das Einsatzkommando Cobra auch im Zellersee mit einem Tauchtrupp nach der Waffe. Sie wurde aber nicht gefunden.

Mobiltelefon wurde analysiert

Am Montag wurden die Daten des Mobiltelefons des Opfers analysiert und die Leiche der 20-Jährigen obduziert. Laut Obduktionsergebnis ist die junge Frau an den Folgen der Schüsse innerlich verblutet. Um 21.30 Uhr ging am Samstag der Notruf bei der Polizei ein. Nachbarn haben Hilfeschreie gehört und die Frau dann blutüberströmt im Stiegenhaus aufgefunden. Sie riefen die Einsatzkräfte. Die Rettung konnte jedoch nur noch den Tod der 20-Jährigen feststellen. (Stefanie Ruep, 22.10.2018)