Moskau – Gleich zu Beginn des Prozesses gegen den russischen Regisseur Kirill Serebrennikow am Donnerstag hat sich das Gericht des Moskauer Meschtschanski-Bezirks auf den 7. November vertagt. Grund für die Entscheidung war die erkrankungsbedingte Abwesenheit der Anwältin von Serebrennikows Mitangeklagtem Aleksej Malobrodski.

Nachdem Richterin Irina Akkuratowa in öffentlicher Verhandlung die Personalien der vier Angeklagten aufgenommen hatte, entschied sie die Präsentation der Anklage und somit den eigentlichen Prozessauftakt auf den 7. November zu verschieben. Serebrennikow, seinen Ex-Mitarbeitern Aleksej Malobrodski und Juri Itin sowie der ehemaligen Kulturministeriumsbeamtin Sofja Apfelbaum wird jeweils Unterschlagung von staatlichen Subventionen in Serebrennikows großangelegtem Kulturprojekt "Platforma" vorgeworfen. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe, gestehen aber gleichzeitig Probleme mit der Buchhaltung ein, die jedoch nicht angeklagt sind.

Der 49-jährige Theater- und Filmregisseur Kirill Serebrennikow, der seit 2012 das Moskauer Gogol-Zentrum leitet, gilt als einer der schillernsten Vertreter der zeitgenössischen darstellenden Kunst in Russland. Seit August 2017 befindet er sich unter Hausarrest und inszenierte zuletzt mit Hilfe schriftlicher Anweisungen, die er über seinen Anwalt übermitteln ließ. (APA, 25.10.2018)