Andy Rubin – der Vater von Android.

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Google hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 48 Mitarbeiter wegen Vorwürfen der sexuellen Drangsalierung entlassen. Unter ihnen seien 13 leitende Angestellte gewesen, teilte Unternehmenschef Sundar Pichai in einer Botschaft an die Google-Belegschaft mit.

Vorwürfe gegen Andy Rubin

Dass Pichai intern demonstrieren wollte, dass Google bei Anschuldigungen wegen unangemessenen Verhaltens eine harte Linie vertritt, hatte einen guten Grund: Mit der Nachricht an die Mitarbeiter reagierte der Google-Chef auf einen Bericht der "New York Times".

Der Vater von Android

Die Zeitung schrieb unter Berufung auf zwei Insider, Google habe beim Abgang von Andy Rubin – dem Kopf hinter dem Android-Betriebssystem für Smartphones – im Jahr 2014 ein dunkles Kapitel verschwiegen. Angeblich wurde Rubin von einer Mitarbeiterin, mit der er eine außereheliche Beziehung gehabt haben soll, beschuldigt, sie 2013 in einem Hotelzimmer zum Oralsex gezwungen zu haben.

90 Millionen Dollar Abfindung

Google habe von den Vorwürfen erfahren, Rubin aber dennoch bei seinem Abgang in den höchsten Tönen gelobt und ihm ein Abschiedspaket im Volumen von 90 Millionen Dollar gegeben, heißt es in dem Bericht. Ein Sprecher von Rubin bestritt die Vorwürfe und sagte, er habe das Unternehmen auf eigenes Betreiben verlassen. Rubin nahm via Twitter zu den Vorwürfen Stellung: Er spricht von einer Schmierenkampagne.

Der Tweet von Andy Rubin.

Laut "New York Times" hat Google im vergangenen Jahrzehnt auch noch über zwei weitere Führungskräfte, die der sexuellen Belästigung beschuldigt wurden, schützend die Hand gehalten. Die Zeitung stützt sich auf Firmen- und Gerichtsdokumente sowie auf Gespräche mit mehr als drei Dutzend Google-Mitarbeitern.

Harte Linie

Pichai versicherte nun , sein Unternehmen verfolge gegen sexuelle Übergriffe "eine immer härtere Linie". Die Namen der wegen solcher Vorwürfe entlassenen Mitarbeiter nannte er nicht. Pichai bestritt aber, dass sie Abfertigungen erhalten hätten. (APA, sum, 26.10. 2018)