Die Partie in Dortmund wurde durch Ausschreitungen von Berlin-Anhängern überschattet, die sich Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferten. Die Exekutive war eingeschritten, als Ultras versuchten, die Tribüne zu verlassen. Sie seien mit teils abgebrochenen Fahnenstangen gegen die Polizisten vorgegangen und hätten die Beamten mit Tritten und Faustschlägen attackiert, teilte die Polizei mit. In der Halbzeitpause zerstörten vermummte Ultras zwei Sanitäranlagen komplett und griffen Polizisten mit Sanitärkeramik, abgetretenen Toilettentüren und abgebrochenen Fahnenstangen an.

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Dortmund – Die Siegesserie von Borussia Dortmund ist gerissen. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre musste sich nach zuvor sechs Pflichtspielsiegen in Serie gegen Hertha BSC mit einem 2:2 (1:1) begnügen, führt die Tabelle der Fußball-Bundesliga aber weiter an.

Der 18-jährige Jadon Sancho (27., 61.) traf für den achtmaligen deutschen Meister, der auch im 13. Pflichtspiel der Saison ungeschlagen blieb, zwar doppelt. Salomon Kalou (41./90.+1, Foulelfmeter) glich aber zweimal für die Berliner aus. Valentino Lazaro spielte bei der Hertha durch.

Bayern München schloss seine englische Woche dagegen mit dem dritten Pflichtspielsieg in Folge ab. Das Team von Trainer Niko Kovac gewann 2:1 (1:0) beim FSV Mainz 05 und schob sich mit zwei Punkten Rückstand auf Dortmund zumindest bis Sonntag auf Platz zwei. Leon Goretzka (39.) traf zur Münchner Führung, die Jean-Paul Boetius (48.) ausglich. Thiago (62.) erzielte das Siegestor für die Gäste.

In Dortmund veränderte Favre seine Mannschaft im Vergleich zur 4:0-Gala in der Champions League gegen Atletico Madrid auf drei Positionen. Mahmoud Dahoud, Jadon Sancho und Raphael Guerreiro rückten in die Startelf. Der weiterhin verletzte Torjäger Paco Alcacer (Oberschenkel) wurde erneut durch Mario Götze ersetzt. Herthas Coach Pal Dardai, der in Berlin unter Favre noch als Profi gespielt hatte, setzte der Dortmunder Torfabrik eine Dreier- bzw. Fünferkette entgegen.

BVB mit besserem Start

Diese hatte vor 81.000 Zuschauern im Signal Iduna Park zunächst aber große Probleme. Der BVB begann temporeich und druckvoll. Achraf Hakimi vergab aus guter Position (3.), dann rettete Karim Rekik für seinen bereits geschlagenen Torhüter Rune Jarstein gegen Sancho kurz vor der Linie (4.).

Angetrieben von Axel Witsel und Dahoud agierten die Gastgeber sehr variabel. Hakimis Schuss verfehlte sein Ziel noch knapp (16.), dann jubelte erstmals Sancho (18.). Doch Schiedsrichter Sascha Stegemann gab den Treffer nach Rücksprache mit Video-Assistent Günter Perl nicht, da eine knappe Abseitsposition des Vorlagengebers Marco Reus vorausging.

Der BVB ließ sich davon aber ebenso nicht beirren wie von den randalierenden Hertha-Fans, die während der ersten Halbzeit Polizisten angriffen. Nach Vorlage von Götze musste Sancho nur noch zur Führung einschieben.

Hertha fängt sich

Die Berliner fanden erst nach dem Rückstand besser ins Spiel. Ondrej Duda verpasste den Ausgleich noch knapp (40.), eine Minute später machte es Kalou nach schönem Pass von Maximilian Mittelstädt besser. Dem Ausgleich ging ein Fehlpass von Dahoud voraus.

Die Hertha nahm den Schwung mit in den zweiten Durchgang. Kalou (47.) und der eingewechselte Vladimir Darida (50.) zielten aber zu hoch. Dann kamen die Gastgeber wieder besser ins Spiel. Hakimi verpasste die erneute Führung nur knapp (58.), diese gelang dann Sancho. Nach einer Drangphase der Hertha in den Schlussminuten brachte das Foul von Dan-Axel Zagadou an Davie Selke für Kalou die Chance vom Elfmeterpunkt, die der 33-jährige Routinier von der Elfenbeinküste souverän nutzte.

Nächstes Stuttgart-Debakel

1899 Hoffenheim kam gegen den VfB Stuttgart zu einem 4:0-Kantersieg, die Elf von Trainer Julian Nagelsmann verbesserte sich mit dem vierten Saisonsieg auf Rang acht. Stuttgart kassierte damit auch im zweiten Spiel unter Trainer Markus Weinzierl eine 0:4-Klatsche. Die Gäste mussten nach einer Roten Karte für Emiliano Insua (8.) allerdings fast die gesamte Partie in Unterzahl agieren.

Der zuletzt angeschlagene Stefan Posch stand bei den Siegern, für die Joshua Brenet (48.), Ex-Rapidler Joelinton (51.) und Ishak Belfodil (57., 60.) nach der Pause trafen, nicht im Kader. Florian Grillitsch schied nach einer rüden Attacke von Santiago Ascacibarin in der 35. Minute am Knöchel verletzt aus. Der VfB teilt sich nun gemeinsam mit Fortuna Düsseldorf (0:3 gegen Wolfsburg den letzten Platz.

Erfolgserlebnis für Augsburg-Ösis

Der FC Augsburg gewann bei Hannover 96 2:1. Rani Khedira (8.) und Alfred Finnbogason mit einem verwandelten Handelfmeter nach Videobeweis (63.) sorgten für die Entscheidung. Martin Hinteregger spielte durch, Michael Gregoritsch (zur Pause) und Kevin Danso (75.) wurden eingetauscht. Ihlas Bebou gelang für die Gastgeber, bei denen Kevin Wimmer durchspielte, nur noch der Anschlusstreffer (72.). Augsburg ist Achter, Hannover steckt als 16. voll im Abstiegskampf. (sid, red – 27.10. 2018)