Wien – Der Auftakt zur antisemitischen Gewalt unter dem Nazi-Regime jährt sich zum 80. Mal. In der Nacht von 9. auf 10. November 1938 nahmen die Ausschreitungen gegen die jüdische Minderheit ein besonders grausames Ausmaß an: In Österreich wurden mindestens 30 Menschen ermordet, tausende verhaftet, viele direkt in ein Konzentrationslager verschleppt. Im gesamten "Deutschen Reich" wurden tausende Synagogen und jüdische Geschäfte niedergebrannt, mindestens 91 Menschen ermordet und mehr als 20.000 verhaftet.

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Um der österreichischen Opfer zu gedenken, startet heute, Dienstag, um 19.38 Uhr eine Lichtinstallation am Uniqa Tower im zweiten Bezirk. Auf der LED-Fassade der Versicherung werden die Namen jener 67 ermordeten Menschen sichtbar gemacht, die vor ihrer Deportation auf dem heutigen Gelände des Uniqa Tower wohnten. Mithilfe der Memento-Datenbank des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands wurden die Schicksale der Menschen rekonstruiert, ein Begleittext zur Lichtinstallation, die in den Nächten von 6. bis 11. November zu sehen sein wird, ist am Gebäude angebracht.

Am Donnerstag laden die Israelitische Kultusgemeinde und die jüdische Jugend zum Gedenkmarsch "Light of Hope" ein, zusätzlich werden Lichtzeichen vor den Standorten der zerstörten Synagogen aufleuchten.

Das offizielle Gedenken der Republik findet am Freitag statt: Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird einen Kranz beim Shoah-Denkmal auf dem Judenplatz niederlegen, danach wird im Parlament der Opfer gedacht. (mte, 6.11.2018)