"Das Öffnen der Boxen wird durch Audio und visuelle Effekte begleitet, wie man sie normalerweise aus einem Casino kennt, um bei den SpielerInnen die selben psychologischen Effekte zu erzielen, die das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren."

Foto: Activision-Blizzard

Die SPÖ hat einen Entschließungsantrag im Parlament eingebracht, der die österreichische Regierung auffordert, bessere Jugendschutzmaßnahmen bezüglich "Lootboxen" zu treffen. Lootboxen sind eine umstrittene Monetarisierungsmethode, die bei Videospielen zum Einsatz kommt. Ähnlich wie bei Casinospielen zahlen Konsumenten dabei Spielgeld und auch Echtgeld für Beutekisten, die einem zufallsbedingt Belohnungen wie virtuelle Ausrüstungsgegenstände bescheren. Der Antrag warnt dabei vor versteckten Gefahren und dem Suchtpotenzial dieser Mechaniken.

"Ursprünglich dazu gemacht, um SpielerInnen mit kleinen kosmetischen Gegenständen zu belohnen und es entwickelte sich in den letzten Jahren zu verstecktem Glückspiel, das ganz speziell an Jugendliche und Kinder gerichtet ist", heißt es in dem von der Abgeordneten Eva-Maria Holzleitner eingebrachten Antrag. "Das Öffnen der Boxen wird durch Audio und visuelle Effekte begleitet, wie man sie normalerweise aus einem Casino kennt, um bei den SpielerInnen die selben psychologischen Effekte zu erzielen, die das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren."

EU-weite Lösung und Regelung gefordert

Der Entschließungsantrag ersucht das Bundesministerin für Frauen, Familie und Jugend "Beratungsangebote und Informationen für Kinder- und Jugendliche zum Thema Lootboxen zu verstärken, um Prävention und Aufklärung zu fördern und klare Kennzeichnungen zu fordern. Die Bundesministerin wird außerdem aufgefordert sich für eine EU-weite Lösung und Regelung einzusetzen."

Wie berichtet, befassen sich international immer mehr Regierungen mit den Gefahren und Problemen moderner Monetarisierungssysteme wie Lootboxen. Neben stärkeren Regulierungen wurde etwa erst Ende August beschlossen, dass die PEGI-Kennzeichnung zur Alterseinstufung von Spielen künftig auch auf Spielepackungen darüber informiert, ob ein Spiel in-Game-Käufe ermöglicht. (red, 15.11.0218)