Foto: Jungwook Mok

Freitag, 23.11.

Kulturinteressierte und Partyvolk in die Außenbezirke zu peitschen ist nicht einfach. Ein Partner wie die Vienna Art Week und ein orakelhafter Name können helfen. Flamingo nah am Wasserturm nennt sich, was heute im Creative Cluster Traktorfabrik in 1210 auf die Beine gestellt wird. Ausstellungen, Performances und Open Studios, aber natürlich auch die obligate Auflegerei erobern die 2000 Quadratmeter des alten Fabriks gebäudes. Die befreundeten Kollektive Bebop Rodeo und Paradiso entsenden Vertreter, und für die Mitternachtseinlage sorgt der wunderbare Apocalypso Mike mit einem seiner bizarren Live-Karaoke-Happenings. Dafür kann man schon in eine S-Bahn steigen.

Experimentell, technoid und bassig wird es, wenn die Reihe Common Contact inklusive zweier Live-Sets von Zion Flex und Tony Renaissance Einjähriges einstweilen im EKH feiert. These: DJs findet man entweder gut, weil man genau weiß, was man bekommt, oder eben nicht. Peggy Gou gehört eher in die zweite, unberechenbare Kategorie. Die in Berlin ansässige Koreanerin kann grundsätzlich alle Stückerln spielen – ob sie sich für Disco, House, Techno oder alles zusammen entscheidet, kann man heute in der Grellen Forelle hören.

Und nun die Kurznachrichten: Freunde von Rap jüngeren Datums folgen bitte dem von flotten Dragqueens, den Kardashians und nicht zuletzt Cardi B popularisierten Schlachtruf Okurrr in den Club Titanic. Das Loft ist auch schon neun und feiert zwischen Rock, Pop und Elektro – live zu hören ist z. B. Ankathie Koi. Das mysteriöse Trio Italojohnson kommt in die Pratersauna, und im Roxy wird bei ALOHNJA, zu Deutsch Agonie, globale Post-Club-Musik belitten. Leichter tanzen lässt sich in der Stahlstadt – dafür sorgt die Reihe Lost in Linz im Solaris.

Samstag, 24.11.

Am Samstag trifft sich ganz Wien in der roten Bar. Großmeister Richard Dorfmeister und seine DJ-Freunde feiern Coming Home, und alle sind eingeladen.

Sonntag, 25.11.

Nichts schreit mehr Dekadenz als eine Party am Sonntag zu schmeißen. Hymlisch wird es wieder mit den queeren Indie-Pop-Enthusiasten im Franz von Hahn. (Amira Ben Saoud, 23.11.2018)