Pandamama Yang Yang hat für beide Jungtiere die gleiche Zeit aufgewendet.

Foto: Tiergarten Schönbrunn

Wien – Die Panda-Zwillinge Fu Feng und Fu Ban übersiedeln am Sonntag aus dem Tiergarten Schönbrunn nach China. Ihre Aufzucht war eine Sensation. Yang Yang ist die erste Panda-Mutter in Menschenobhut, die Zwillinge ohne menschliche Hilfe großgezogen hat. Dass sie keine Raben-, sondern eine Supermama ist, bestätigt eine Forschungsarbeit, die am Donnerstag in dem Fachjournal "Plos One" veröffentlicht wurde.

Martina Heiderer, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Tiergartens, hat untersucht, wie Yang Yang die Aufzucht geschafft hat. "Dank der Aufnahmen der Kamera in der Wurfbox konnte ich das Verhalten von Yang Yang und ihren Zwillingen Fu Feng und Fu Ban in den ersten vier Lebensmonaten analysieren und untersuchen, wie sie die Zwillingsaufzucht zeitlich bewerkstelligt hat", berichtetet Heiderer.

Yang Yang schlief weniger

Die Daten der Aufzucht wurden mit jenen von Fu Long und Fu Hu verglichen. Die Ergebnisse seien verblüffend. Heiderer: "Yang Yang hat jedem der Zwillinge genauso viel Zeit gewidmet, wie ihren einzelnen Jungtieren. Das Säubern von zwei Jungtieren hat doppelt so lange gedauert. Auch das Säugen war zeitintensiver, weil die beiden nicht immer gleichzeitig getrunken haben. Aber sie hat die zusätzlich benötigte Zeit nicht bei ihren Jungtieren eingespart, sondern ihre eigene Ruhezeit geopfert und weniger geschlafen."

Panda-Zwillinge übersiedeln nach China
ORF

Um das Zeitbudget analysieren zu können, hat Heiderer das Videomaterial Minute für Minute durchgesehen und dabei notiert, ob Yang Yang gerade schläft, säugt oder ihre Kleinen säubert. "Irgendwann hatte ich das Gefühl, nur noch schwarz-weiß zu sehen." (APA, 29.11.2018)