Innsbruck – Der Landesparteivorstand der Tiroler SPÖ hat am Montag Georg Dornauer als geschäftsführenden Vorsitzenden nicht fallengelassen. Der 35-Jährige, der die Vertrauensfrage gestellt hatte, wurde mit 13 zu vier Stimmen bestätigt. "Meine Aussage war flapsig, aus meiner Sicht aber missverstanden", sagte Dornauer nach der Sitzung. Er nehme zur Kenntnis, dass "Sexismus beim Empfänger entsteht".

"Solche Tonalitäten meinerseits gehören der Vergangenheit an", versprach Dornauer. Zukünftig werde er jedem "mit großem Respekt" begegnen. Jedenfalls werde er sich beim Parteitag am 2. März der Wahl zum ordentlichen Vorsitzenden stellen.

Die vier Gegenstimmen stießen bei ihm auf Verständnis. Man habe ihm das auch in persönlichen Gesprächen und in der Sitzung mitgeteilt. Er werde sich in Zukunft des "offensichtlich virulenten" Themas Sexismus annehmen und bewusstseinsbildende Maßnahmen für Funktionäre auf den Weg bringen. "Ich werde das Thema sehr ernst nehmen."

In erster Linie der Tiroler SPÖ verantwortlich

Mit der SPÖ-Frauenvorsitzenden Gabriele Heinisch-Hosek, die ihn zum Rücktritt aufgefordert hatte, will Dornauer das Gespräch suchen, "im Hinblick auf diesen Vorfall und auch generell". Er werde sich bemühen, das Vertrauen wiederherzustellen, aber in erster Linie sei er der Tiroler SPÖ verantwortlich.

Zudem werde er sich bei Grünen-Landesrätin Gabriele Fischer, in deren Richtung er im Landtag ob ihrer krankheitsbedingten Abwesenheit gemeint hatte, dass er sich diese "nicht in der Horizontalen vorstellen" wolle, persönlich entschuldigen: "Das werde ich den nächsten Tage machen." Ab sofort werde er zum politischen Alltagsgeschäft zurückkehren. "Es gibt genug Themen, bei denen ich mit meiner Sacharbeit punkten kann." (APA, 3.12.2018)