Eine Mischung aus großen Fragezeichen, Aufregung und Furcht ist in den Augen werdender Väter zu lesen. Mit dem Neugeborenen in ihren Händen entspannen sich ihre Münder zu einem breiten Grinsen oder verschmitzter Freude, in den Augen unsagbares Glück.

Für die Dokumentation dieses Vorher und Nachher hat der britische Fotograf Tom Oldham heuer 72 Stunden auf der Geburtenstation des Universitätskrankenhauses in Lewisham verbracht und Väter in dieser Ausnahmesituation fotografiert. Herausgekommen ist ein Stück visualisierter Gefühlswelt, das normalerweise verborgen bleibt, auch wenn es für Väter seit den 1980ern zum guten Ton gehört, im Kreißsaal mit dabei zu sein.

Fokus auf die Väter

Seine Fotoreihe "Becoming A Father" kommentiert Tom Oldham auf seinem Instagram-Account: "Den Fokus auf die Väter und deren Reaktion auf das Vaterwerden und die Veränderung, die in dem Moment vor sich geht, zu legen war für mich eine neue Herangehensweise." Der Fotograf schreibt, dass er das Team im Geburtszentrum des Lewisham Hospital Birthing Centre dafür bewundere, Kindern auf die Welt zu helfen : "Man stelle sich vor, das den ganzen Tag zu machen?!" Zu Toan, dem frischgebackenen Vater auf dem Foto unten, meint er: "Er war so glücklich, uns seinen Sohn vorzustellen, der seinen Familiennamen weiterführen wird."

Väter zu Wort kommen lassen

Das Onlinemagazin "Bored Panda" hat weitere Zitate der Väter veröffentlicht: "Für mich kam das Vatersein ganz natürlich daher, es fühlt sich richtig an! Neun Monate lang habe ich mit mit meinem Sohn gesprochen, und nun ist er endlich hier." Ein 34-jähriger Vater erklärt: "Nachdem das Adrenalin nachließ, wirkte es, als wäre die Zeit stehengeblieben. Ich hielt meinen Sohn in den Armen, und es fühlte sich sehr friedlich an. Ich weiß, dass mich die Vaterschaft motivieren wird, das Beste für meine Familie zu tun."

Väter sind zwar nur Nebendarsteller im Kreißsaal, haben aber trotzdem eine wichtige Rolle.
Foto: https://www.istockphoto.com/at/portfolio/fotostorm

Oldham hat mit seiner Fotoserie ein Thema aufgegriffen, dem oft zu wenig Beachtung geschenkt wird. Das zeigte auch der Post eines Vaters, der vor einem Jahr viral wurde: Er veröffentlichte eine Liste mit dem Betreff "Those things I wish someone had told me". Einige hunderttausend Mal wurde er angesehen und emotional kommentiert. (adem, 5.1.2019)