Thomas Prager im Dress des SK Rapid Wien.

Foto: APA/dapd/Andreas Schaad

Wien – Eine Woche nach den Vorfällen beim 328. Wiener Derby meldete sich nun via Facebook auch Ex-Rapid- und -ÖFB-Teamspieler Thomas Prager zu Wort. Der 33-Jährige war laut eigenen Angaben einer der 1.338 Rapid-Fans, denen der Zugang zur Generali-Arena von der Exekutive verweigert wurde.

Seine Schilderungen weichen dabei von jenen der Polizei ab: "Wir zückten sofort den Ausweis, jedoch keine Chance. Die Polizisten wussten selber nicht, wie, wo, was, wann, aber ich denke, dass die Polizei bewusst gewartet hat, bis das Match angepfiffen wurde, damit keiner mehr auch nur daran denkt, ins Stadion (oder seine Nähe) zu kommen".

Auch soll es während der Polizeiaktion keinerlei Verpflegung gegeben haben: "In den vier bis fünf Stunden eingeschlossen in der Kälte gab es nichts, nicht mal Tee, die Polizisten hinter der Absperrung waren gut versorgt, das konnte ich bei der Kälte am Dampf der heißen Tee- und Kaffeebecher erkennen, der über die Köpfe stieg."

Laut Innenminister Herbert Kickl hatte es "Tee, Wasser und Lunchpakete gegeben". Die Fans würden sich nun als "Opfer und arme Hascherl" hinstellen. Die Vorschriften bezüglich solcher Anhaltungen seien "auf Punkt und Beistrich" eingehalten worden.

Prager, der nun in der zweiten Landesliga NÖ West beim SV Würmla engagiert ist, kontert: "Menschen auf österreichischem Boden bei Minusgraden ohne Infos (Zettel beim Verlassen ausgenommen) und Versorgung sieben Stunden zu quälen – das hätte ich mir im Leben nicht gedacht, das jemals persönlich zu erleben!"

Prager übt aber auch Kritik an den Fans: "Schneebälle oder sonst irgendwas auf die Straße zu werfen ist lebensgefährlich! Das sind einfach nur Idioten und so etwas gehört bestraft! Ich glaube, da sind wir uns alle einig!" (red, 24.12.2018)