ÖVP-Seniorenbundchefin Ingrid Korosec wünscht sich, dass die Österreicherinnen und Österreicher künftig länger arbeiten und weniger lang in Pension sind.

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Wien – Die ÖVP-Senioren wollen das neue Jahr nutzen, um darüber nachzudenken, wie man jüngere Menschen in Österreich künftig länger zum Arbeiten verpflichten kann. Nach dem oberösterreichischen Altlandeshauptmann Josef Pühringer, der im ORF einen Anstieg des gesetzlichen Pensionsalters angedacht hat, regt nun auch die ÖVP-Seniorenbundchefin Ingrid Korosec an, eine längere Lebensarbeitszeit vorzusehen. Sie sagte laut einem Bericht der "Presse" vom Donnerstag, der Vorschlag, das Pensionsalter anzuheben, sei "eine gute Idee". Dass Menschen angesichts steigernder Lebenserwartung "30 Jahre und länger in Pension seien – das werde "auf Dauer nicht gehen".

Pühringer, er ist auch oberösterreichischer Seniorenbundchef, hatte laut dem ORF-Bericht die Anhebung des Pensionsantrittsalters freilich nur als einen letzten Schritt eines Maßnahmenpaketes bezeichnet. Zuvor müsse das tatsächliche Pensionsantrittsalter an die bestehenden Vorgaben herangeführt werden. Dieses lag in Österreich nach Zahlen von 2017 bei 61,8 Jahren und damit deutlich unter dem gesetzlichen Wert von 65 Jahren bei Männern und 60 Jahren bei Frauen (sowie 65 für Angehörige beider Geschlechter, die als Beamtinnen oder Beamte arbeiten).

SPÖ dagegen

Für die Koalition gilt das Thema Pensionen bisher als einer jener Brocken, die man wegen ihres explosiven Gehalts nur wenig angegriffen hat – immerhin sind ältere Menschen ein bedeutender Wählerblock. Im Regierungsprogramm findet sich nur wenig zum Thema.

Die SPÖ stellte sich in einer ersten Reaktion klar gegen die Forderung. Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda sagte ebenfalls in der "Presse", seine Partei werde sich gegen die Pläne "auflehnen". Er verweist darauf, dass viele ältere Menschen unfreiwillig vor der gesetzlich festgelegten Grenze aus der Arbeitswelt ausscheiden, etwa weil sie nach einem Jobverlust keine neue Beschäftigung mehr finden. Vor dem Hintergrund einer steigenden Langzeitarbeitslosigkeit bei Menschen über 50 laufe der Plan auf "nichts anderes als eine Pensionskürzung" hinaus. (red, 3.1.2019)