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2018 war von politischen Spannungen zwischen den USA und der Türkei geprägt – das hatte auch Auswirkungen auf die Lira.

Foto: Reuters/Murad Sezer

Ankara – Das türkische Handelsdefizit hat sich im vergangenen Jahr wegen der Krise der heimischen Währung drastisch verringert. Die Importe übertrafen die Exporte nur noch um 55 Milliarden Dollar (rund 49 Milliarden Euro) – ein Rückgang von 28,4 Prozent im Vergleich zu 2017. "Wir sehen die positiven Effekte der wirtschaftlichen Neugewichtung bei Exporten und Importen", sagte Handelsminister Ruhsar Pekcan am Freitag.

"Wir gehen davon aus, dass diese Effekte 2019 anhalten werden." Die Regierung rechnet im neuen Jahr mit einem Handelsdefizit von 62 Milliarden Dollar.

Politische Spannungen

Die Landeswährung Lira wertete im vergangenen Jahr um 28 Prozent zum Dollar ab, da Investoren wegen Verbalattacken von Präsident Recep Tayyip Erdogan an der Unabhängigkeit der Zentralbank zweifelten. Zudem verstärkten politischen Spannungen zwischen der Türkei und den USA die Konjunktursorgen. Dadurch verteuerten sich Importe erheblich, was die Inflationsrate im Oktober auf das 15-Jahreshoch von 25 Prozent trieb. Das schmälerte die Kaufkraft von Verbrauchern wie Unternehmen, was die Importe drückte. Diese brachen etwa im Dezember um 28 Prozent ein. Zugleich stützt die billigere Lira die türkischen Exporte, die dadurch günstiger werden.

Das lange boomende Schwellenland wuchs im dritten Quartal 2018 nur noch um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Einige Experten befürchten, dass es zu einer Rezession kommen kann. (APA, Reuters, 4.1.2019)