Prämierter Freddy-Mercury-Darsteller Rami Malek mit Queen-Veteranen Brian May und Roger Taylor.

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Glenn Close, beste Schauspielerin in einem Filmdrama ("The Wife").

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Rami Malek, bester Schauspieler in einem Filmdrama ("Bohemian Rhapsody").

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Christian Bale, bester Schauspieler in einer Komödie/Musical ("Vice").

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Olivia Colman, beste Schauspielerin in einer Komödie/Musical ("The Favourite – Intrigen und Irrsinn").

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Mahershala Ali freut sich mit seiner Frau Amatus Sami-Karim über den Sieg als bester Nebendarsteller in "Green Book".

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Regina King, beste Nebendarstellerin ("If Beale Street Could Talk").

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Alfonso Cuarón konnte sich doppelt freuen – über einen Globe für den besten nichtenglischsprachigen Film und die Auszeichnung als bester Regisseur.

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That's Hollywood: Lady Gaga darf ein zweites Mal in der Fotoleiste auftauchen aufgrund ihres etwas sehr üppigen Kleides, das farblich überdies mit ihrer ebenfalls blau getönten Haartolle korrespondiert.

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Darren Criss gewann für seine Rolle in "The Assassination of Gianni Versace".

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Michael Douglas, Sieger in der Kategorie "Beste Comedyserie" ("The Kominsky Method"), kam mit seiner Frau Catherine Zeta-Jones zur Verleihung.

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Für die größten Überraschungen der Golden-Globe-Gala musste man diesmal bis in die Morgenstunden von Montag ausharren. Am Ende waren Bohemian Rhapsody und der Freddy-Mercury-Darsteller Rami Malek die großen Gewinner. Lady Gaga und ihr Film A Star is Born, bei den Buchmachern noch favorisiert, hatten bis auf den besten Song das Nachsehen.

Den Preis für die beste Darstellerin durfte Glenn Close entgegennehmen. Auf dem Gesicht der Charaktermimin, die schon die dritte Auszeichnung der Hollywood Foreign Press erhielt, stand riesengroß: Verblüffung, ja Schockstarre. In The Wife, der Ende Februar auch in Österreich startet, spielt sie die Frau eines Literaturnobelpreisträgers (Jonathan Pryce), die in Wahrheit jedoch diejenige ist, die auch dessen Bücher geschrieben hat. Nachdem Close ihre Fassung wieder gefunden hatte, sprach sie dann auch von ihrer Mutter und all der anderen Frauen, die ein Leben lang im Schatten von Männern stehen. "We have to follow our dreams", meinte der Star, der wie Muhammed Ali ein Boxer schon immer Schauspielerin werden wollte.

Annapurna Pictures

Es war einer von vielen Momenten dieses Abends, an dem sich die Frauen von Hollywood im Jahr zwei nach der Metoo-Bewegung kämpferisch gaben. Regina King, für ihren Part in der James-Baldwin-Verfilmung If Beale Street Could Talk als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet, legt in Sachen Emotionalität noch eine Stufe zu. "Times Up, times two", sagte die Afroamerikanerin: Sie schwor, in den nächsten zwei Jahren nur Projekte verfolgen zu werden, in denen die Hälfte aller Mitwirkenden Frauen sind. Und sie möchte alle auffordern, es ihr gleich zu tun.

In der insgesamt deutlich weniger politischen Preisverleihung als in den letzten Jahren – Donald Trump wurde mit eisernem Schweigen bestraft – waren Repräsentationsfragen, Hollywoods Bestreben nach größerer Diversität das bestimmende Thema. Auch humorvoll, wie gleich zu Beginn, als Ko-Moderatorin Sandra Oh über den ausschließlich asiatischen Cast von Crazy Rich Asian schwärmte und sich indirekt über Emma Stone lustig machte, die in Aloha 2015 noch eine Pilotin mit hawaianisch-chinesischer Abstammung gespielt hatte. Deren spontane Reaktion war ein "I‘m sorry"-Ruf. Man kann daran wohl auch ablesen, wie sich die Sensibilität in den letzten drei Jahren verändert hat.

Buddymovie gegen Gräben

Die rund 90 stimmberechtigten Journalisten der Golden Globes boten in ihren Entscheidungen jedenfalls ein Abbild für ein mannigfaltigeres Hollywood. Neben Regina King wurde etwa Mahershala Ali für seine Darstellung des schwarzen und homosexuellen Pianisten Don Shirley in Green Book ausgezeichnet. Das als beste Komödie prämierte Buddymovie wurde mit insgesamt drei Trophäen zum größten Gewinner des Abends.

Universal Pictures

Es begleitet Shirley mit seinem bodenständigen italoamerikanischen Fahrer (Viggo Mortensen) durch die rassistisch geprägten Südstaaten der 1960er-Jahre. Regisseur Peter Farelly sprach in seiner Dankesrede davon, dass er einen Film gegen die gesellschaftlichen Gräben drehen wollte. Ihm hätte die Geschichte dieser ungleichen Freundschaft Hoffnung gegeben. Bei der Kritik stieß Green Book allerdings auf eher geteilte Zustimmung. Man warf dem Film vor, aus einer betont weißen Perspektive zu erzählen und erst recht Stereotypen zu bedienen.

Roma, Alfonso Cuaróns Rückblick auf seine Kindheit in Mexiko, wurde zwei Mal ausgezeichnet (bester Regisseur, bester ausländischer Film). Bei der Academy wird der Netflix-Film wohl in weiteren Kategorien Nominierungen einheimsen. Die Briten Olivia Colman, zu recht, aber als Einzige für The Favourite prämiert, darf sich ähnlich wie Christian Bale, der für seine Dick-Cheney-Einverleibung in Vice einen Globe gewann, nun auch Hoffnung auf einen Oscar machen. Bales Rede war übrigens eine der besten. Obwohl ihm seine Frau geraten hatte, weniger zu sagen, bedankte er sich bei Satan für die Inspiration. Ein wenig inkorrekt darf‘s bitte auch sein. (Dominik Kamalzadeh, 7. 1. 2019)

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Golden Globes 2019: Die besten Looks

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