Nach zwei Folgen "Walking on Sunshine" lässt sich sagen: Die neue ORF-Serie hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Warten auf gutes Wetter. Es kann sich ziehen.

Gut 25 Minuten braucht es, bis es zwischen dem abgetakelten "ZiB"-Moderator Otto Czerny-Hohenburg (Robert Palfrader) und seiner – bis dahin noch – zukünftigen Chefin Tilia Konstantin (Proschat Madani) von der Wetterabteilung vor ihrem Generaldirektor Dr. Bernhard Kapek (Martin Zauner) so richtig tuscht. Argumentieren wie ein Wolkenbruch – das hat sich gewaschen, und so lange muss man sich ein bisschen durchplagen, bis die Comedy an Fahrt gewinnt.

Foto: ORF/Hubert Mican

Das Hickhack zwischen den beiden arrivierten Schauspielern trägt die Serie in den ersten beiden Folgen. Parallel dazu spielt es sich eine Generation darunter ebenso grausam ab: Beim Live-Einstieg vom Hochkogl gerät Selina Graf (Conny Ulrich) mit Lukas Jarić (Aaron Karl) und Miriam Fussenegger (Sophie Mitterndorfer) aneinander. Ein dritter Schauplatz öffnet sich im Heim der Chefin, Korruption erreicht höchste Kreise, eine Erbschaftsangelegenheit wirbelt zusätzlich Staub auf.

So richtig Tempo kommt halt auch nach zwei Folgen nicht zustande, daran hapert's bei "Walking on Sunshine" vorerst, und das trotz positiver Ansätze, gewaltig. Bei manchen schauspielerischen Jungtalenten muss man die Augen zumachen und bei halblustigen Sätzen großzügig weghören. Für den ORF ist der Auftakt mit knapp 789.000 und 720.000 Zuschauern für die ersten beiden Folgen gelungen. Man wird sehen, ob das Hoch bis zur nächsten Woche bleibt. (Doris Priesching, 8.1.2019)